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Aus: Ausgabe vom 23.02.2011, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Maschinen und Autos gegen Erdöl

Die Unruhen in Libyen lassen den Ölpreis steigen. Für ein Barrel (159 Liter) der für Europa wichtigsten Sorte Brent wurden in London am Dienstag 107 Dollar verlangt. Das war der höchste Preis seit mindestens zweieinhalb Jahren. Libyen ist einer der größten Erdölförder der Welt und hat mit 5,7 Milliarden Tonnen die größten nachgewiesenen Reserven in ganz Afrika. Es steht weltweit auf dem neunten Platz der Rangliste der Ölreserven. Libysches Öl gilt als sehr hochwertig, viel davon wird nach Europa exportiert. Libyen führt etwa eine Million Barrel pro Tag aus. Am Dienstag nachmittag kündige Saudi-Arabien an, mögliche Engpässe mit eigenen Produktionssteigerungen auffangen zu können.

Libyen lieferte im vergangenen Jahr Rohöl und Erdgas im Wert von knapp drei Milliarden Euro in die Bundesrepublik. Für weitere Ölerzeugnisse zahlten deutsche Unternehmen 115 Millionen Euro nach Libyen, gefolgt von Chemikalien und Düngemitteln im Wert von etwa 35 Millionen Euro. Sonstige Waren hatten einen Wert von vier Millionen Euro. Deutschland exportierte dagegen nur Güter im Wert von gut einer Milliarde Euro in den Wüstenstaat. Maschinen für den Bau, die Landwirtschaft und die chemische Industrie mit einem Wert von 203 Millionen Euro machten den größten Anteil der deutschen Ausfuhren in das nordafrikanische Land aus. An zweiter Stelle folgte der Export von Autos und sonstigen Fahrzeugen im Wert von 200 Millionen Euro.


Deutsche Firmen sind auch direkt in Libyen aktiv. Vertreten sind dort nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) 30 bis 40 deutsche Firmen, die vor allem in der Energiebranche aktiv sind. Viele ausländische Unternehmen ziehen derzeit ihr Personal aus Libyen ab. (AFP/dapd/jW)

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