Aus: Ausgabe vom 28.02.2011, Seite 16 / Sport
Großer Bahnhof: Täves 80.
Von Klaus Huhn
Kleinmühlingen. Das Dorf Kleinmühlingen bei Magdeburg war
am Sonnabend einen halben lang die Hauptstadt des deutschen
Radsports: Täve Schur empfing Geburtstagsgäste. Das
Sportzentrum gleich neben dem Friedensfahrtmuseum war völlig
überfüllt und als man Berge von Stühlen
herananschleppte, mußten sich viele weiter mit
Stehplätzen begnügen. Wie populär Täve ist,
löste Staunen aus. Wolfgang Behrendt blies von der Galerie auf
der Trompete das Eröffnungs-»Happy-Birthday«,
Gisela Steineckert hatte ein Lied gedichtet und einen Sänger
mitgebracht, der es vortrug. Katarina Witt ließ einen Schal
als Geschenk überbringen. Peter Sodann las aus Briefstapeln,
die Täve bekommen hatte und erinnerte an die Friedensfahrt,
bei der einmal Zehntausende auf den letzten des Feldes, den Inder
Singh, gewartet hatten. Profiweltmeister Rudi Altig gratulierte und
überbrachte die Grüße von Hennes Junkermann. Dann
zogen Schurs einstige Gefährten auf die Bühne: Zabel,
Braune, Lörke, Schober, Weißleder, Hoffmann.
DDR-Ex-Innenminister Diestel versicherte, lange an der Formulierung
gearbeitet zu haben, Schur sei der »fleischgewordene Reichtum
unserer ostdeutschen Mentalität« und überbrachte
zudem den Segen Gottes, auch weil er vermutete, der einzige
öffentlich auftretende Gratulant der CDU zu sein. Die
Leipziger Rockband Karussell sorgte für Jubelstürme.
Gesine Lötzsch und Gregor Gysi rühmten Schur als Genossen
mit Charakter und Konsequenz. Und endlos waren die Schlangen der
Gratulanten. Täve dankte allen und kam am Ende dabei fast
außer Atem.
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