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Aus: Ausgabe vom 12.03.2011, Seite 13 / Feuilleton

Bald wie in der DDR

Hans Ottomeyer wird am Dienstag in den Ruhestand verabschiedet. Elf Jahre lang war er Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums in Berlin. Was die Pflege des Museumswesens anbelangt, »haben bei uns die Politiker und Verwalter versagt«, erklärte der 65jährige zum Abschied. »Kultur-GmbHs sind bei uns unglückliche Zwitter zwischen einer großen Aufgabe und 20000 Regeln, denen sie zu folgen haben. Von diesen 20000 Regeln stehen noch einmal 200 im offenen Widerspruch zueinander. Neuerdings müssen wir ein absurdes System der Leistungskontrolle durchführen. Die Arithmetisierung des Museumswesens schreitet fort. Das ist bald genauso wie in der DDR: Wir haben immer mehr planwirtschaftliche Vorgaben, Jahrespläne, die wir zu erfüllen haben, und Sollvorgaben, die abgearbeitet werden müssen.« (dapd/jW)

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