Aus: Ausgabe vom 25.03.2011, Seite 16 / Sport
Radsport: Dreckiges Fleisch
Apeldoorn. Die Frage, ob Alberto Contador bei seinem dritten
Tour-de-France-Sieg im vergangenen Jahr gedopt war, wird in
nächster Zeit vor dem Sportgerichtshof CAS verhandelt. Der
spanische Verband RFEC hatte den Kletterkönig trotz zweier
positiver Dopingproben freigesprochen. Der Weltverband UCI wird
diesen Freispruch vor dem CAS in Lausanne anfechten: »Nach
einer eingehenden Untersuchung der Unterlagen aus Spanien ist die
UCI zu der Entscheidung gekommen, Einspruch einzulegen«,
heißt es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Contadors Bruder
und Manager Fran zeigte sich unbeeindruckt: »Wir sind
vorbereitet.«
Am zweiten Ruhetag der Frankreich-Rundfahrt 2010 war Contador positiv auf das muskelbildende Clenbuterol getestet worden. Er hatte das mit dem Genuß verunreinigten Fleisches erklärt. Die RFEC war seiner Version gefolgt. UCI-Boß Pat McQuaid mochte sich ihr schon damals nicht anschließen. »Unsere Anwälte waren in den vergangenen Wochen sehr beschäftigt«, erklärte McQuaid am Donnerstag bei der Bahnrad-WM in den Niederlanden. Es gehe um die Glaubwürdigkeit des Sports. »Ich meine nicht nur die Affäre Contador. Da sind auch Riccardo Ricco und Patrik Sinkewitz. Es gibt immer noch Betrüger.«
Contador hat den Staranwalt Jean-Louis Dupont verpflichtet. »Ich mache das nicht nur für mich«, sagt er. »Wenn Kontrollen aus Mexiko oder Argentinien ins Labor nach Köln geschickt werden, möchte ich nicht wissen, welche Ergebnisse dann herauskommen.« Seine Clenbuterol-Proben waren in Köln analysiert worden. Daß die Substanz durch eine Eigenbluttransfusion in seinen Körper gelangt sei und auch sogenannte Weichmacher in der Probe gefunden worden seien, weist er zurück: »Davon steht nichts im UCI-Dossier.«
Bis zum CAS-Urteil wird der Spanier wohl noch manches Rennen bestreiten. Gerade hat er die Murcia-Rundfahrt für sich entschieden. Im Mai will er beim Giro d’Italia starten. Daß bis zum Start der Tour de France am 2. Juli ein Urteil ergeht, ist unwahrscheinlich.
(sid/jW)
Am zweiten Ruhetag der Frankreich-Rundfahrt 2010 war Contador positiv auf das muskelbildende Clenbuterol getestet worden. Er hatte das mit dem Genuß verunreinigten Fleisches erklärt. Die RFEC war seiner Version gefolgt. UCI-Boß Pat McQuaid mochte sich ihr schon damals nicht anschließen. »Unsere Anwälte waren in den vergangenen Wochen sehr beschäftigt«, erklärte McQuaid am Donnerstag bei der Bahnrad-WM in den Niederlanden. Es gehe um die Glaubwürdigkeit des Sports. »Ich meine nicht nur die Affäre Contador. Da sind auch Riccardo Ricco und Patrik Sinkewitz. Es gibt immer noch Betrüger.«
Contador hat den Staranwalt Jean-Louis Dupont verpflichtet. »Ich mache das nicht nur für mich«, sagt er. »Wenn Kontrollen aus Mexiko oder Argentinien ins Labor nach Köln geschickt werden, möchte ich nicht wissen, welche Ergebnisse dann herauskommen.« Seine Clenbuterol-Proben waren in Köln analysiert worden. Daß die Substanz durch eine Eigenbluttransfusion in seinen Körper gelangt sei und auch sogenannte Weichmacher in der Probe gefunden worden seien, weist er zurück: »Davon steht nichts im UCI-Dossier.«
Bis zum CAS-Urteil wird der Spanier wohl noch manches Rennen bestreiten. Gerade hat er die Murcia-Rundfahrt für sich entschieden. Im Mai will er beim Giro d’Italia starten. Daß bis zum Start der Tour de France am 2. Juli ein Urteil ergeht, ist unwahrscheinlich.
(sid/jW)
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vom 25.03.2011