Aus: Ausgabe vom 29.03.2011, Seite 2 / Ausland
Troy Davis droht die Hinrichtung
Washington. Der seit etwa 20 Jahren in der Todeszelle einsitzende
Afroamerikaner Troy Davis ist mit der Wiederaufnahme seines
Verfahrens vor dem Obersten Gerichtshof der USA gescheitert. Die
Richter in Washington lehnten am Montag einen Antrag Davis’
ab, den Fall erneut zu hören. Damit droht dem 42jährigen,
der seine Unschuld beteuert, im Bundesstaat Georgia die baldige
Hinrichtung. Davis war 1991 ausschließlich aufgrund von
Zeugenaussagen wegen Mordes an dem weißen Polizisten Mark
McPhail zum Tode verurteilt worden. Eine Tatwaffe, konkrete Beweise
oder DNA-Spuren, die auf ihn als Täter hingedeutet
hätten, wurden nie gefunden. Im August 2009 hatte der Oberste
Gerichtshof ein Bundesgericht beauftragt, den Fall neu zu
untersuchen. Sieben der neun Zeugen zogen ihre Aussagen gegen Davis
zurück. (AFP/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Kurt Sonntag, Berlin: Solidarität ist eine Waffe - unsere stärkste! Der Afroamerikaner Troy Davis wird als Todestraktgefangener ähnlich breit unterstützt wie der jW-Kolumnist Mumia Abu-Jamal. Ihre Fälle weisen sogar etliche Parallelen auf. Allerdings wäre es illuso...
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