Aus: Ausgabe vom 30.03.2011, Seite 15 / Antifaschismus
Polizeiübergriffe in Lübeck kritisiert
Lübeck. Nach zum Teil brutalen Übergriffen gegen
Antifaschisten am vergangenen Samstag in Lübeck fordert die
Linkspartei im schleswig-holsteinischen Landtag die
Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte. Im Beisein von
Abgeordneten sei es bei den Protesten gegen einen Neonaziaufmarsch
zu unverhältnismäßigen Einsätzen von Beamten
gekommen. Unter anderem seien zwei Demonstranten von
Einsatzfahrzeugen angefahren worden. Das Bündnis »Wir
können sie stoppen« berichtete vom Abschuß einer
Gasgranate durch sächsische Beamte, durch die ein
Pressevertreter verletzt worden sei. Die beteiligten
Einsatzkräfte hätten sich geweigert, ihre Dienstnummern
zu nennen.
»Ich habe gesehen, wie Polizeikräfte Pfefferspray in die Räume der Bodelschwinghkirche sprühten. Das ist unverständlich und inakzeptabel«, berichtete der Landtagsabgeordnete Björn Thoroe. Später sei er trotz sichtbaren Abgeordnetenausweises unvermittelt von einem Polizeiknüppel knapp unter dem Auge getroffen worden. Seine Fraktionskollegin Antje Jansen ergänzte, ein Teileinsatzleiter habe ihr Engagement als Parlamentarierin gegen den Aufmarsch der Neonazis als »Schande« bezeichnet. »Daß Polizisten aus der Anonymität heraus handeln, führt dazu, daß sie für ihr persönliches Fehlverhalten nicht zur Verantwortung gezogen werden können. Eine Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte im Einsatz ist bitter nötig«, erklärten Jansen und Thoroe in einer gemeinsamen Erklärung. (jW)
»Ich habe gesehen, wie Polizeikräfte Pfefferspray in die Räume der Bodelschwinghkirche sprühten. Das ist unverständlich und inakzeptabel«, berichtete der Landtagsabgeordnete Björn Thoroe. Später sei er trotz sichtbaren Abgeordnetenausweises unvermittelt von einem Polizeiknüppel knapp unter dem Auge getroffen worden. Seine Fraktionskollegin Antje Jansen ergänzte, ein Teileinsatzleiter habe ihr Engagement als Parlamentarierin gegen den Aufmarsch der Neonazis als »Schande« bezeichnet. »Daß Polizisten aus der Anonymität heraus handeln, führt dazu, daß sie für ihr persönliches Fehlverhalten nicht zur Verantwortung gezogen werden können. Eine Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte im Einsatz ist bitter nötig«, erklärten Jansen und Thoroe in einer gemeinsamen Erklärung. (jW)
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