Aus: Ausgabe vom 05.04.2011, Seite 12 / Feuilleton
Musik und Funktion
Heute beginnt in Berlin das »in
edit«-Musikfilmfestival, das im Kino Movimento, Kottbusser
Damm 22, bis Sonntag stattfindet. Gezeigt werden 32 Filme, darunter
haben 14 Filme ihre Deutschland-Premiere. Zum Beispiel gibt es
Einblicke in das »Extraordinary Ordinary Life of José
Gonzalez«, in das Tourleben des Techno-Stars Paul Kalkbrenner
oder in »Woodstock, now and then«. Oder es läuft
eine Doku über die Show »Soultrain«, die von 1971
bis 2006 im US-TV zu sehen war. Der Hamburger Filmemacher Oliver
Schwabe bekommt eine kleine Hommage. Unter anderem wird seine
sehenswerte Collage »Berlin – Lost in Time and
Space« gezeigt, über die Musik in einer »geteilten
Stadt«. Darin erzählen Leander Haußmann und
Michael Boehlke, wie ihnen ihre Ostberliner Eltern das
DDR-Fernsehen verboten haben, Wieland Speck (der wie Hemingway
aussieht) berichtet, wie stolz er 1984 war, neben Marlene Dietrich
und David Bowie in »Schöner Gigolo, Armer Gigolo«
eine Nebenrolle spielen zu dürfen, und man sieht und hört
noch einen uralten Hinterhofsänger Operette singen. Rio Reiser
erklärt 1970 für Ton Steine Scherben: »Wir wollen
die Menschen dazu bringen, daß sie sich von ihren
Unterdrückern befreien. Musik hat dabei eine wichtige
Funktion.« (jW)
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