Aus: Ausgabe vom 07.04.2011, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Vermessung der Wolken
Passatwolken über der Karibikinsel Barbados werden in den
kommenden drei Wochen genauer untersucht als jemals zuvor. Das
Leibniz-Institut für Troposphärenforschung und das
Meteorologische Institut der Uni Leipzig wollen mit detaillierten
Messungen herausfinden, wie die Bildung der tiefen Cumuluswolken
funktioniert und welchen Einfluß diverse Aerosole dabei
haben. Ein in Leipzig entwickelter Partikelzähler und die
direkte Kombination mit Strahlungsmessungen garantieren eine
weltweit bislang einzigartige Genauigkeit der Messungen. Die in der
Region der Passatwinde besonders häufigen Wolken beeinflussen
die Dynamik der atmosphärischen Grenzschicht, indem sie den
vertikalen Transport von Feuchtigkeit und Wärme zwischen der
Oberfläche der Ozeane und der freien Atmosphäre
verstärken. Sie zu verstehen, ist für Modelle globaler
Kreisläufe von großer Bedeutung. Im letzten IPCC-Report
heißt es, daß »niedrige Wolken den
größten Anteil an den Unsicherheiten der Klimamodelle
haben«. Die Messungen sind eingebettet in eine Langzeitstudie
des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg. Deutsche
Forschungsgemeinschaft, Bund und Land fördern das Projekt mit
insgesamt 250000 Euro. (ots/jW)
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