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Aus: Ausgabe vom 24.05.2011, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Lesetips

Beteiligung

»Gute Arbeit muß demokratische Arbeit sein!« Mit diesem Plädoyer eröffnet Klaus Pickshaus, Leiter des Bereichs Gesundheitsschutz beim Vorstand der IG Metall, das VSA-Handbuch »Gesundheit und Beteiligung«. Sein Anspruch: Die Beschäftigten selbst müssen als »Experten ihrer Gesundheit und Arbeit« zu Wort kommen, als Akteure die Verbesserung ihrer Beschäftigungssbedingungen vorantreiben. Für Gewerkschaften und Betriebsräte bedeutet das, daß das Ziel »Guter Arbeit« nicht allein durch stellvertretendes Handeln erreichbar ist, sondern nur durch die Aktivierung der Betroffenen und die konsequente Nutzung von Mitbestimmungsrechten.

Auch für die Autoren, die Soziologen Karina Becker, Ulrich Brinkmann und Thomas Engel sowie den Psychologen Rolf Satzer, gehören Gesundheitsschutz und Beteiligung zusammen. Das Handbuch – Produkt des Projekts »Partizipatives Gesundheitsmanagement« (PARGEMA) – soll vor allem betrieblichen Praktikern wie Betriebsärzten, Personalverantwortlichen und Betriebsräten zugute kommen. Vorgestellt werden Methoden und Möglichkeiten zur Aktivierung und Beteiligung von Betroffenen.

Wie drängend die Beseitigung schlechter Arbeitsbedingungen weiterhin ist, macht Pickshaus in seinem Geleitwort deutlich. Ihm zufolge sind in den vergangenen zwölf Monaten fast 80 Prozent der Beschäftigten mindestens ein Mal krank zur Arbeit gegangen, die Hälfte sogar mehrfach. Auch nach dem vorläufigen Ende der Wirtschaftskrise wird das Problem offenbar nicht geringer, sondern größer. »Während der Krise galt: Gute Arbeit muß warten. Im Ausgang der Krise scheint zu gelten: allen Vorrang den Anforderungen des ökonomischen Aufschwungs. Gute Arbeit soll folglich erneut warten.« Man habe es mit einer »eklatanten arbeitspolitischen Problemzuspitzung unter den neuen Wettbewerbsregimen« zu tun, die für Gewerkschaften und betriebliche Interessenvertreter eine enorme Herausforderung darstellten. (jW)

Karina Becker/Ulrich Brinkmann/Thomas Engel/Rolf Satzer: Handbuch Gesundheit und Beteiligung. Neue Instrumente für den Gesundheitsschutz in Betrieben und Behörden. Hamburg, VSA, 270 Seiten, 19,80 Euro, ISBN: 978-3-89965-408-0

Depression


Fragen der arbeitsmedizinischen Vorsorge stehen im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Gute Arbeit. Weitere Beiträge befassen sich mit Depressionen, die ein immer drängenderes Problem in Gesellschaft und Arbeitswelt darstellen, sowie mit risikoreichen Tätigkeiten bei Leiharbeit. (jW)

Gute Arbeit. Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung, 5/2011, 40 Seiten, Jahresabo: 162 Euro. www.gutearbeit-online.de

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