Aus: Ausgabe vom 10.06.2011, Seite 15 / Feminismus
BRD besonders kinderunfreundlich
Hamburg. Im europäischen Vergleich belegt Deutschland beim
Thema Kinderfreundlichkeit den letzten Rang. Dies ist eines der am
Donnerstag veröffentlichten Ergebnisse einer von der Hamburger
Stiftung für Zukunftsfragen initiierten repräsentativen
Umfrage. Lediglich 21 Prozent der Bundesbürger sehen ihr Land
demnach als kinderfreundlich an. In Österreich sind es 39
Prozent. In beiden Ländern liegt die Geburtenrate bei knapp
1,4 Kindern pro Frau. Hier wie dort wurden als Hauptgründe
für eine Entscheidung gegen Kinder der Wunsch nach Freiheit
und Unabhängigkeit, die Sorge vor den mit dem Nachwuchs
verbundenen finanziellen Belastungen und der höhere
Stellenwert der eigenen Karriere genannt. Viele Befragte monierten
fehlende staatliche und gesellschaftliche Voraussetzungen für
Familien wie Kindergartenplätze.
Insbesondere für Österreich konstatierte Stiftungsleiter Ulrich Reinhardt eine starke Benachteiligung von Frauen, die den Nachwuchswunsch hintertreibe: »Je höher der Emanzipationsgrad in einem Land, desto mehr Kinder werden geboren – weil Mütter nicht um ihre Karrieren fürchten müssen.« Ihn habe auch überrascht, wie konservativ die Österreicherinnen und Österreicher noch denken, sagte Reinhardt dem Wiener Standard (Donnerstagausgabe). Die Forderung, Männer sollten mehr familiäre Verantwortung übernehmen, ist den Umfrageergebnissen zufolge nicht mehrheitsfähig: Nur 39 Prozent stimmen zu. Ein Viertel meint, Frauen sollten sich zwischen Beruf und Familie entscheiden – auf dem Land war es sogar immer noch die Hälfte.
(jW)
Insbesondere für Österreich konstatierte Stiftungsleiter Ulrich Reinhardt eine starke Benachteiligung von Frauen, die den Nachwuchswunsch hintertreibe: »Je höher der Emanzipationsgrad in einem Land, desto mehr Kinder werden geboren – weil Mütter nicht um ihre Karrieren fürchten müssen.« Ihn habe auch überrascht, wie konservativ die Österreicherinnen und Österreicher noch denken, sagte Reinhardt dem Wiener Standard (Donnerstagausgabe). Die Forderung, Männer sollten mehr familiäre Verantwortung übernehmen, ist den Umfrageergebnissen zufolge nicht mehrheitsfähig: Nur 39 Prozent stimmen zu. Ein Viertel meint, Frauen sollten sich zwischen Beruf und Familie entscheiden – auf dem Land war es sogar immer noch die Hälfte.
(jW)
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