In drei Tagen um die arabische Welt
US-Außenministerin Madeleine Albright hat die arabischen Staaten um Unterstützung ihrer Vermittlungsbemühungen zwischen Israel und den Palästinensern gebeten. Sie rief die Außenminister des Golf-Kooperationsrates (GCC) am Sonntag auf, gegen die »Feinde des Friedens« vorzugehen und der Fundamentalistenorganisation Hamas jegliche Hilfe zu versagen. Am Vortag hatte Albright nach Angaben von Diplomaten bereits von der saudiarabischen Führung die Zusage erhalten, ihre Anstrengungen zur Rettung des Friedensprozesses würden unterstützt. Albright setzte sich im saudiarabischen Abha auch für die Teilnahme der Golfstaaten an der Nahost-Wirtschaftskonferenz ein, die im November in Katar stattfinden soll, um »den Feinden des Friedens ein Zeichen zu setzen«.
Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten angekündigt, sie nähmen wegen des mangelnden Fortschritts im Nahost-Friedensprozeß nicht an der Konferenz teil. Nach Angaben von US-Diplomaten erklärte sich Saudiarabien bereit, die Entscheidung zum Boykott der Konferenz zu überdenken, wenn sich das Klima zwischen Israel und den Palästinensern bis dahin verbessern sollte. Albright rief vor den Außenministern des Golfkooperationsrats die Ölstaaten zu großzügigen Finanzhilfen an die Palästinensische Autonomiebehörde auf. Am Samstag hatte Albright in Dschiddah mit dem saudiarabischen König Fahd und Außenminister Saud el Faisal gesprochen. Faisal bezeichnete die bisherigen Ergebnisse von Albrights Friedensmission als »ermutigend«. Allerdings seien sie nicht ausreichend. Zum weiteren Inhalt der Gespräche sagte ein hochrangiger saudischer Regierungsbeamter lediglich, es sei auch um den Anschlag auf den US-Militärstützpunkt in Dachran gegangen, bei dem im vergangenen Jahr 19 US-Soldaten getötet worden waren.
Auch Ägyptens Präsident Husni Mubarak, mit dem Albright ebenfalls am Samstag sprach, bezeichnete die bisherigen Ergebnisse ihrer Rundreise als »ermutigend«. Eine vierstündige Unterredung Albrights in Damaskus mit dem syrischen Staatschef Hafis al-Assad am Freitag war ohne die Aussicht auf die baldige Wiederaufnahme der vor 18 Monaten abgebrochenen, israelisch-syrischen Verhandlungen zu Ende gegangen. Zum Abschluß ihrer ersten Nahost-Reise wurde die US-Außenministerin am Sonntag in der jordanischen Hauptstadt Amman erwartet, wo eine Zusammenkunft mit dem Haschemitenkönig Hussein geplant war.
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