Aus: Ausgabe vom 23.06.2011, Seite 4 / Inland
Datensammelwut von Sachsens Polizei
Berlin. Die massenhafte Datenauswertung durch die sächsische
Polizei im Zuge einer Antineonazidemonstration im Februar 2011 ist
kein Einzelfall. Daten von Bürgern wurden schon vor zwei
Jahren massenhaft gespeichert. Nach Informationen der
MDR-Rechercheredaktion werden seit 2009 Tausende Kundendaten der
Baumarktkette OBI sowie Zehntausende Mobilfunkdaten aus dem Bereich
der Dresdner Neustadt beim Landeskriminalamt Sachsen gespeichert,
ausgewertet und systematisch abgeglichen. Dabei sei eine neuartige
Auswertungssoftware zum Einsatz gekommen, teilte der Sender am
Mittwoch mit. Hintergrund ist der Brandanschlag auf
Bundeswehrfahrzeuge in der Dresdner Albertstadtkaserne am 12. April
2009. Er ist bis heute nicht aufgeklärt. Einer der
Brandsätze zündete nicht. So konnte ein Bestandteil
festgestellt werden, der nur bei dem genannten Baumarkt verkauft
wurde. Ermittler erhoffen sich aus den Kassenbelegen Hinweise auf
die Täter. Die Daten sind nach Informationen der
MDR-Rechercheredaktion auch drei Jahre nach dem Brandanschlag und
einem bisher ausbleibenden Ermittlungserfolg noch immer im System
und wurden nicht gelöscht.
(jW)
(jW)
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