Aus: Ausgabe vom 24.06.2011, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Nominierung von Draghi auf der Kippe
Brüssel. Die Nominierung des italienischen Notenbankchefs
Mario Draghi für den Chefposten der Europäischen
Zentralbank (EZB) wird zur Hängepartie. Eigentlich sollte der
EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag das formelle grüne Licht
für Draghi geben. Doch der Streit um einen weiteren Italiener
in einer wichtigen EZB-Position droht die wichtige Personalfrage zu
blockieren – sie tauchte deswegen am Mittag nicht mehr auf
der Gipfelagenda auf.
Frankreich hatte sich hinter Draghi gestellt – gegen die Zusage, der Italiener Lorenzo Bini Smaghi gebe seinen Posten im EZB-Direktorium auf. Doch Smaghi weigert sich bislang zurückzutreten. Bevor nicht klar sei, was mit Smaghi passiere und wer dessen Job bekomme, wollen mehrere Länder die Nominierung Draghis nicht mittragen, verlautete aus EU-Diplomatenkreisen. Frankreich beansprucht demnach selbst einen neuen Posten im EZB-Direktorium. Mit Jean-Claude Trichet scheidet schließlich ein Franzose als Präsident der EZB aus. (dapd/jW)
Frankreich hatte sich hinter Draghi gestellt – gegen die Zusage, der Italiener Lorenzo Bini Smaghi gebe seinen Posten im EZB-Direktorium auf. Doch Smaghi weigert sich bislang zurückzutreten. Bevor nicht klar sei, was mit Smaghi passiere und wer dessen Job bekomme, wollen mehrere Länder die Nominierung Draghis nicht mittragen, verlautete aus EU-Diplomatenkreisen. Frankreich beansprucht demnach selbst einen neuen Posten im EZB-Direktorium. Mit Jean-Claude Trichet scheidet schließlich ein Franzose als Präsident der EZB aus. (dapd/jW)
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