Aus: Ausgabe vom 01.07.2011, Seite 3 / Schwerpunkt
Pressestimmen: Israelisches Kabinett offenbar uneinig
In der israelischen Regierung herrscht offenbar Uneinigkeit
darüber, wie die angeblich von der »Freiheitsflottille
II« ausgehende Gefahr wirklich einzuschätzen ist. Einige
Minister sollen der Armeeführung vorgeworfen haben, die
Bedrohung hochzuspielen, und sprechen demnach von einem
»Propagandamanöver« und von
»Hysterie«. Dies berichteten am Mittwoch sowohl die
hebräischsprachige Zeitung Maarev als auch die jordanische
Tageszeitung Al-Dustur, ohne die Namen der Minister zu
nennen.
Die Kabinettsmitglieder kritisieren demnach vor allem die Einschätzung der Armee, unter den Aktivisten befänden sich fundamentalistische Kräfte, die gefährliche Chemikalien an Bord der Schiffe gebracht hätten. Keine der Informationen, die von der Armee über die Medien verbreitet worden seien, sei dem nationalen Sicherheitsrat vorgelegt worden, sagte laut Maarev ein Minister, der dem Gremium angehört. Man vermute das Büro des Ministerpräsidenten hinter den »irreführenden Informationen«. Netanjahu wolle sich damit aus der Schußlinie bringen, falls es beim Versuch, die Flottille zu stoppen, wie im vorigen Jahr Verletzte oder gar Tote geben sollte. Außerdem wolle der Regierungschef die internationale Gemeinschaft unter Druck setzen, um das Auslaufen der Schiffe zu verhindern. Netanjahu soll das nach Informationen der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA vor allem von der griechischen Regierung fordern.
Trotz aller Schwierigkeiten halten die Organisatoren der Freiheitsflottille an ihren Plänen fest. Einer der Teilnehmer, ein ehemaliger Pilot der israelischen Luftwaffe, sagte laut WAFA, er werde in jedem Fall nach Gaza fahren, und wenn es sein Leben koste. Die Bewohner des Gazastreifens sind skeptisch. »Niemand hier erwartet, daß die Freiheitsflottille Gaza erreicht«, schreibt Michael Jansen, Korrespondent der Jordan Times.
(hoek)
Die Kabinettsmitglieder kritisieren demnach vor allem die Einschätzung der Armee, unter den Aktivisten befänden sich fundamentalistische Kräfte, die gefährliche Chemikalien an Bord der Schiffe gebracht hätten. Keine der Informationen, die von der Armee über die Medien verbreitet worden seien, sei dem nationalen Sicherheitsrat vorgelegt worden, sagte laut Maarev ein Minister, der dem Gremium angehört. Man vermute das Büro des Ministerpräsidenten hinter den »irreführenden Informationen«. Netanjahu wolle sich damit aus der Schußlinie bringen, falls es beim Versuch, die Flottille zu stoppen, wie im vorigen Jahr Verletzte oder gar Tote geben sollte. Außerdem wolle der Regierungschef die internationale Gemeinschaft unter Druck setzen, um das Auslaufen der Schiffe zu verhindern. Netanjahu soll das nach Informationen der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA vor allem von der griechischen Regierung fordern.
Trotz aller Schwierigkeiten halten die Organisatoren der Freiheitsflottille an ihren Plänen fest. Einer der Teilnehmer, ein ehemaliger Pilot der israelischen Luftwaffe, sagte laut WAFA, er werde in jedem Fall nach Gaza fahren, und wenn es sein Leben koste. Die Bewohner des Gazastreifens sind skeptisch. »Niemand hier erwartet, daß die Freiheitsflottille Gaza erreicht«, schreibt Michael Jansen, Korrespondent der Jordan Times.
(hoek)
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