Aus: Ausgabe vom 04.07.2011, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Bayer muß für Genreis zahlen
New York/Monheim. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um
gentechnisch veränderten Reis hat die Agrarsparte des Chemie-
und Pharmakonzerns Bayer mit US-Landwirten eine
außergerichtliche Einigung erzielt und sich zur Zahlung von
umgerechnet bis zu 517 Millionen Euro bereit erklärt. An dem
Vergleichsprogramm könnten alle US-Landwirte teilnehmen, die
im Zeitraum von 2006 bis 2010 Langkornreis angebaut hätten,
teilte Bayer am Samstag mit. Im August 2006 waren Spuren der
gentechnisch veränderten Reissorte Liberty Link, die nicht
für den menschlichen Verzehr zugelassen war, in
Reislieferungen aus den USA entdeckt worden. Der gegen
Pflanzenschutzmittel widerstandsfähige Reis wurde von der
US-Firma Aventis Cropscience hergestellt, die später von Bayer
übernommen wurde. Nach Angaben des Anwaltbüros Wolf
Haldenstein Adler Freeman & Herz, eine der die Kläger
vertretenden Kanzleien, hat Bayer CropScience den US-Reisbauern
durch die Verseuchung der Reisernten »finanziell
geschadet« und den Exportmarkt für US-Reis
gefährdet. Bayer erklärte am Samstag, man habe sich
nichts zuschulden kommen lassen, da der Produzent von Liberty Link
seinerzeit noch nicht zum Konzern gehört habe. Eine Beilegung
des Rechtsstreits liege aber im Geschäftsinteresse des
Unternehmens.
(AFP/jW)
(AFP/jW)
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