Aus: Ausgabe vom 04.07.2011, Seite 5 / Inland
Kampfpanzer nach Saudi-Arabien
Berlin. Deutschland will einem Spiegel-Bericht zufolge erstmals
schwere Kampfpanzer des Typs »Leopard« nach
Saudi-Arabien liefern. Der Bundessicherheitsrat habe den Export
gebilligt, berichtete das Magazin. Saudi-Arabien habe Interesse an
mehr als 200 neuen Panzern des Typs »2A7+«, einer
aufgerüsteten Variante des »Leopard 2«, des
Standardpanzers der Bundeswehr, schreibt das Blatt. Ein
Regierungssprecher nahm am Sonntag in Berlin unter Verweis auf die
strikte Geheimhaltung in dem Gremium zu dem Bericht weiter keine
Stellung. Hersteller Krauss-Maffei/Wegmann preist den
»2A7+« als »Kampfpanzer des 21.
Jahrhunderts« an, der auf die neuen Aufgaben der
Streitkräfte vorbereitet sei: »Nicht mehr die klare
Front des Kalten Krieges, sondern viele lokale Brennpunkte auf dem
ganzen Globus zählen zu den Einsatzszenarien moderner
Armeen.« Der Rüstungsexperte der Linksfraktion, Jan van
Aken, kritisierte den möglichen Waffendeal scharf. »Die
schlimmsten Unterdrücker bekommen die tödlichsten
deutschen Panzer – das ist Merkels Beitrag zum arabischen
Frühling«, erklärte er in Berlin. Die Linke werde
zu dem Vorgang eine aktuelle Stunde im Bundestag beantragen.
Saudi-Arabien gehöre »zu den schlimmsten
Menschenrechtsverletzern der Region«.
(dapd/jW)
(dapd/jW)
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