Aus: Ausgabe vom 09.07.2011, Seite 12 / Feuilleton
Lucile in Karlsruhe
Im Badischen Staatstheater Karlsruhe wird am Samstag eine
Kammeroper über die Französische Revolution
uraufgeführt. »Eine Straße, Lucile« ist ihr
Titel. Komponiert hat sie ein Sohn der Stadt, Wolfgang Rihm, indem
er Luciles Monolog aus Büchners Drama »Dantons
Tod« vertonte. Büchners Figur heißt nach Lucile
Desmoulins, die schön, reich und glücklich mit einem
Revolutionär verheiratet war und 1794 mit 24 Jahren unter der
Guillotine starb. Rihm hat ihren Monolog als Szene für Sopran
und Orchester vertont. »In den sogenannten
postrevolutionären Zuständen hat sich ein Polizeistaat
etabliert«, erklärt er seinen Zugang. »Sie sieht
in diesen Zuständen ganz klar keinen Platz für
individuelle Zuneigung. Meine Komposition ist der Versuch, die
Menschlichkeit der Lucile Desmoulins in den Ton der menschlichen
Stimme hineinzudenken.«
Die Uraufführung wird von Regisseur Alexander Schulin mit der einaktigen Oper »Dantons Tod« von Gottfried von Einem verknüpft, die 1947 zum ersten Mal gespielt wurde. Dem Regisseur gibt eines besonders zu denken: »Camille Desmoulins und Robespierre waren Schulfreunde. Robespierre war 1790 Trauzeuge bei der Hochzeit von Camille und Lucile. Und nur vier Jahre später opfert er seinen Freund und dessen Frau für die Idee der Revolution.« (dapd/jW)
Die Uraufführung wird von Regisseur Alexander Schulin mit der einaktigen Oper »Dantons Tod« von Gottfried von Einem verknüpft, die 1947 zum ersten Mal gespielt wurde. Dem Regisseur gibt eines besonders zu denken: »Camille Desmoulins und Robespierre waren Schulfreunde. Robespierre war 1790 Trauzeuge bei der Hochzeit von Camille und Lucile. Und nur vier Jahre später opfert er seinen Freund und dessen Frau für die Idee der Revolution.« (dapd/jW)
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