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Aus: Ausgabe vom 09.08.2011, Seite 6 / Ausland

Timoschenko bleibt in Haft

Kiew. Die ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko bleibt in Haft: Ungeachtet internationaler Kritik an der Verhaftung der ehemaligen Regierungschefin lehnte ein Gericht am Montag zwei Anträge ihrer Anwälte auf Freilassung gegen Kaution ab. Die des Amtsmißbrauchs angeklagte 50jährige war am Freitag wegen Mißachtung von Verfahrensregeln inhaftiert worden. Die frühere Ministerpräsidentin hatte sich geweigert aufzustehen, bevor sie sich an das Gericht wandte, und den Vorsitzenden Richter mehrfach beleidigt. Auf Anordnung des Gerichts wurde Timoschenko daher am Freitag von Polizisten umringt und aus dem Gerichtssaal gebracht. Am Montag demonstrierten Hunderte ihrer Anhänger vor dem Gerichtsgebäude für ihre Freilassung. Timoschenkos Ehemann sagte, seiner Frau gehe es gut, allerdings teile sie ihre Zelle mit einem Raucher und leide sehr unter dem blauen Dunst. Timoschenko wird Machtmißbrauch im Zusammenhang mit einem Gasabkommen mit Rußland aus dem Jahr 2009 vorgeworfen. Sie hat die Vorwürfe zurückgewiesen und wirft Präsident Viktor Janukowitsch vor, sie mit Hilfe des Gerichtsverfahrens von der Teilnahme an Wahlen abhalten zu wollen. (dapd/jW)