Aus: Ausgabe vom 13.08.2011, Seite 13 / Feuilleton
Aus London: Richard Sennett
Richard Sennett, Soziologe aus den USA mit Lehrauftrag in London, hat zu den dortigen Aufständen sein Buch »Respekt« empfohlen. Wer in Armenvierteln plündert, hat kein politisches Bewußtsein, erklärte er Spiegel online: »Wenn du arm bist und politisch denkst, dann schützt du deine Community.« Aber: »Die Art und Weise, wie die Probleme von jungen Leute heute öffentlich diskutiert werden, sind von Klassenvorbehalten geprägt. Der Londoner Bürgermeister Boris Johnson, ein Konservativer aus der Oberschicht, führt das gerade exemplarisch vor. Johnson hat die Plünderer als Unterschichtsmob bezeichnet. Wenn man Menschen so nennt, will man sie nicht mehr erreichen. Die Sprache, die wir größtenteils für soziale Unruhen benutzen, begegnet den Menschen mit Verachtung.« (jW)
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