Aus: Ausgabe vom 15.08.2011, Seite 15 / Politisches Buch
Neu erschienen
Arbeiterpolitik
Die »Informationsbriefe der Gruppe Arbeiterpolitik« haben in ihrem aktuellen Heft den Schwerpunkt Ägypten nach dem Sturz Hosni Mubaraks. Der Kairoer Journalist und Anarchosyndikalist Jano Charbel führt in einem längeren Interview die Klassenzusammensetzung der Protestbewegung und die Rolle der Muslimbrüder aus. Er schildert den »neuen Patriotismus« der »Kommune vom Tahrir-Platz« und die Notwendigkeit, unabhängige Gewerkschaften zu gründen. Letzterem Thema widmen sich auch zwei redaktionelle Beiträge.Arbeiterpolitik, Heft 3/2011. 20 Seiten, 1,50 Euro. Bezug: GFSA e.V., Postfach 106426, 20043 Hamburg. E-Mail: arpo.berlin@gmx.de
Widerspruch
Das erste Halbjahrheft der »Beiträge zu sozialistischer Politik« hat den Themenschwerpunkt »Demokratie und Macht«. Es sei auf dieser Stelle nur an den Aufsatz von Samir Amin zur Bedeutung des Volksaufstands in Ägypten verwiesen. Die Revolution am Nil mit ihrer Infragestellung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse weise auf ein mögliches Ende des »neoliberalen« Systems hin, schreibt der ägyptische Ökonom und Direktor des Third World Forum in Dakar/Senegal. Die »gigantische Bewegung« des ägyptischen Volkes werde von drei Gruppierungen getragen: »den jungen Menschen, die sich selber ›re-politisiert‹ haben und in ihren eigenen ›modernen‹ Formen agieren, den Kräften der radikalen Linken und der demokratischen Mittelklasse. Die Jungen, wir sprechen von rund einer Million Militanten, waren die Speerspitze der Bewegung.« Die »sozialen Revolten« des »arabischen Frühlings« allgemein »tragen in sich die potentiellen Keime, die in längerer Sicht in eine sozialistische Perspektive münden können«. Und weiter: »Mao hatte nicht unrecht, als er feststellte, daß der real-existierende Kapitalismus, der von seiner Natur her imperialistisch ist, den Völkern der drei Kontinente Asien, Afrika und Lateinamerika, dieser ›Minderheit‹, die 85 Prozent der Bevölkerung des Planeten umfaßt, nichts zu offerieren hatte. Dieser Süden bildet die Sturmzone, in der es permanent zu Revolten und sehr bedingt zu revolutionären Fortschritten in Richtung sozialistischer Überwindung des Kapitalismus kommt.« Die »Frühlinge der arabischen Völker« fallen »mit dem Herbst des Kapitalismus« zusammen, so Amin, »dem Niedergang des globalen, finanzgestützten Kapitalismus der uneingeschränkten Monopole«.Widerspruch, Heft 60 (Demokratie und Macht), 224 Seiten, 16 Euro. Bezug: Widerspruch, Postfach, CH-8031 Zürich. Internet: www.widerspruch.ch, E-Mail: redaktion@widerspruch.ch
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vom 15.08.2011