Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Montag, 23. Dezember 2024, Nr. 299
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 05.09.2011, Seite 14 / Leserbriefe

Aus Leserbriefen an die Redaktion

»Sie kämpfen zwar um den Erhalt eines jeden Baumes, wenn es aber um den Erhalt von Menschenleben geht, ist es wohl ihre Sache nicht«

Nützliche Idioten

Zu jW vom 1. September: »Menschenjagd in Libyen«

Die »Rebellen« denken doch wohl nicht ernsthaft, daß sie ein Mitspracherecht bei der Stationierung von NATO-Truppen in Libyen hätten. Sie waren die nützlichen Idioten um die Drecksarbeit am Boden zu erledigen und den Weg an die Ölquellen freizumachen für EU und USA.

Hans Dänner, per E-Mail

Verstrickung

Zu jW vom 29. August: »Mitarbeit von Betriebsräten spielt kaum eine Rolle«

Ich war in einer Behörde mit der Verarbeitung kommunaler Darlehen befaßt und wurde ständig für die Fehler des Buchungssystems verantwortlich gemacht und infolge meiner Dienstbeschwerden disziplinarisch verfolgt. Das defekte Buchungssystem war aber wesentlich von einem Personalratsmitglied zusammen mit bestimmten Anwendern nach deren Wünschen entwickelt worden. Es gab in unserer Behörde auch eine Mobbing-Dienstvereinbarung und andere hilfreiche Einrichtungen, die aber blockiert wurden. Diese Art von Problemen kann nur dort ausufern, wo die notwendigen Regeln der Arbeitsorganisation und -kontrolle, z.B. die jährliche Revision, ausgeschaltet werden. Wenn die Betriebs- und Personalräte selbst darin verstrickt sind oder sich mehrheitlich passiv verhalten, sind ihre Beteiligungsrechte wirkungslos.

Claudia Hinz, per E-Mail

Wir und der Rest

Zu jW vom 1. September: »Show mit Turban«

Über diese Leichtathletik-WM wird in allen Medien der BRD, die junge welt bedauerlicherweise eingeschlossen, so berichtet und »kommentiert«: zu 99 Prozent über die Deutschen, zu einem Prozent über den Rest der Welt. Das ist geradezu nationalistisch und jedenfalls lächerlich. Diese WM erscheinen als ein deutsches Sportfest mit internationaler Beteiligung. Allerdings ist dieser Spitzensport insgesamt derartig kommerzialisiert, daß einem die Lust daran vergehen kann.

Thomas Höhle, per E-Mail

Der Baum

Zu jW vom 29. August: »Nie wieder Sonderweg«

Es ist schon grotesk. Nun muß man als Linker schon Westerwelle und die aktuelle Regierung in Schutz nehmen, weil sie etwas moderater mit dem völkerrechtswidrigen kolonialen Raubkrieg der NATO gegen Libyen umgegangen sind. Dabei hat sie sich noch nicht einmal herausgehalten und Bomben geliefert, als diese knapp wurden. Auch deutsche Offiziere sollen in den AWACS-Flugzeugen geholfen haben, Ziele auszuwählen, um Infrastruktur zu zerstören und Menschen zu töten. Warum also die wilden Kriegsrufe von Grünen und SPD wegen mangelnder Beteiligung? Hat man Angst, daß Deutschland nicht genug von der Beute abbekommt? Bei deutscher Kriegsbeteiligung gehen die Grünen immer eifrig voran. Sie kämpfen zwar um den Erhalt eines jeden Baumes, wenn es aber um den Erhalt von Menschenleben geht, ist es wohl ihre Sache nicht.

Horst Neumann, per E-Mail

Gedächtnislücken

Zu jW vom 30. August: »Wo geht’s zur Normalität«

Nun, er erfand schon die Ajatollahs in der Partei Die Linke. Jetzt zitierte Welt online aus einem Interview Lothar Biskys im Tagesspiegel: »Eine gute Idee wäre es, wenn die älteren Damen oder Herren in bezug auf die Spitzenfunktionen den Hut nehmen würden.« Und: »1989 sind wir angetreten, um die alten Säcke aus dem Politbüro zu vertreiben. Haben wir das vergessen?« Kurzkommentar: Abgesehen einmal von der Wortwahl und davon, daß gerade ihm auch die alten Säcke aus dem Politbüro den dienstlichen Aufstieg ermöglichten, ist die Frage gestattet: Wer sind nun die »alten Säcke« der Partei Die Linke? Die Phantasie ist nicht grenzenlos.

Klaus Horn, per E-Mail

Schlüsselrolle

Zu jW vom 31. August: »Aufstand nach Plan«

Eine Schlüsselrolle bei der Rekolonisierung Libyens spielt der im Oktober 2010 übergelaufene Protokollchef Nuri Mesmari. Laut italienischem Geheimdienst soll Mesmari Frankreich mit detaillierten Insiderinformationen versorgt haben. Nur etwa einen Monat nach dessem Überlaufen wurde von Paris und London die Durchführung der Operation »Southern Storm« gegen ein sogenanntes Southland beschlossen, um einen Angriff gegen »strategische Interessen« Frankreichs abzuwenden. Am 2. März forderte Mesmari auf einer Pressekonferenz in Paris NATO-Luftangriffe gegen Libyen.

Peter Schiller, per E-Mail

Kolonialsprache

Zu jW vom 1. September: »Washington bestraft syrische Politiker«

Strafen verhängt normalerweise ein staatlicher Souverän gegenüber seinen straffällig gewordenen Untertanen. Sie dienen dazu, dem Recht wieder Geltung zu verschaffen. Feindselige Maßnahmen eines Staates gegen einen anderen Staat sind also genaugenommen das Gegenteil von Strafen. Wenn sie trotzdem als solche bezeichnet werden, so soll damit die Souveränität des angefeindeten Staates demonstrativ negiert werden. Die Botschaft lautet: Ihr habt unsere Untertanen zu sein! Warum plappert jW die anmaßende Propagandasprache der Kolonialisten (womöglich gibt es demnächst auch wieder »Strafexpeditionen«) so unbekümmert nach?

Hajo Kahlke, Heidelberg

Augen zu und durch

Zu jW vom 29. August: »Kriegstreiber«

Es ärgert mich immer mehr, daß von den Linken, unhinterfragt, als Antikriegspartei gesprochen wird. Überall wo sie mit an der Macht war und ist, wird davon klammheimlich abgewichen, oder ist etwa bekannt, daß sie Ihrem Koalitionspartner in den Arm fällt, wenn dieser seinen Arm für Krieg hebt? So was ist eine klare Kriegsbeteiligung. Auf alle Fälle trägt sie Mitschuld daran, daß ihre Koalitionspartner so einfach Krieg führen können. Na gut, so ein klein wenig Mord, Raub und Totschlag, da kann man schon mal beide Augen zudrücken. Es geht doch um die Macht, und irgendwie ist man doch in dieser BRD angekommen, da kann man sich doch mit solchen Kleinigkeiten nicht abgeben. Stimmts? Und außerdem glaubt es ja die übergroße Mehrheit in ihrer Beschränktheit.

Andreas Notroff, Plauen