Aus: Ausgabe vom 07.09.2011, Seite 9 / Kapital & Arbeit
EU stoppt Verkauf von Genhonig
Luxemburg/Brüssel. Der Europäische Gerichtshof stoppt den Verkauf von Honig mit Genmais-Spuren und versetzt der Genindustrie damit einen herben Schlag. Honig oder Nahrungsergänzungsmittel, in denen sich auch nur geringe Rückstände gentechnisch veränderter Pollen finden, dürfen nur noch mit Zulassung auf den Markt gebracht werden. Das urteilte der EuGH in Luxemburg am Dienstag. Er reagierte damit auf die Klage eines Imkers aus Augsburg gegen den Freistaat Bayern. Der Richterspruch kann Auswirkungen auf den gesamten europäischen Honigmarkt und den Gentechnikanbau haben. Er ist zudem eine Warnung an die EU-Kommission und die Industrie, die die sogenannte Nulltoleranzgrenze lockern wollen. »Die kleine Biene hat gezeigt, daß sie im Ernstfall stechen kann – auch einen Giganten der Agro-Gentechnik«, erklärte Thomas Radetzki, Präsident des ökologischen Imkerverbandes Mellifera. Im Honig des Imkers Karl-Heinz Bablok, neben dessen Bienenkörben Genmais der Sorte Monsanto 810 angebaut worden war, wurden 2005 Spuren des manipulierten Maises nachgewiesen. Die Sorte war als Tierfutter, aber nicht als Lebensmittel zugelassen.
(dapd/jW)
(dapd/jW)
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