Aus: Ausgabe vom 09.09.2011, Seite 15 / Feminismus
Konferenz »Frauen verdienen mehr«
Mainz. In Rheinland-Pfalz wird der Minijob als alleinige Verdienstquelle für immer mehr Frauen zur Regel. Dies war für den Landesfrauenbeirat und die Gewerkschaft ver.di Rheinland-Pfalz Anlaß, zu einer gemeinsamen Fachtagung unter dem Titel »Minijob war gestern – Frauen verdienen mehr« einzuladen. Frauenministerin Irene Alt (Grüne) wies in ihrem Grußwort darauf hin, daß über 200000 Frauen (30 Prozent) in dem Bundesland nur einen Minijob haben, in manchen Landkreisen sind es gar um die 40 Prozent. Erwerbstätigkeit müsse Frauen aber eine Lebensgrundlage ohne Abhängigkeiten und Existenzsorgen sichern, so Alt. Minijobs dürften deshalb kein Arbeitsmarktinstrument in einer gleichberechtigten Gesellschaft sein. Minijobs seien auch keine Brücke in die Normalbeschäftigung, sondern für die meisten Betroffenen ein unerwünschter Dauerzustand und eine Armutsfalle.
Dies bestätigte Dorothea Voss-Dahm von der Uni Duisburg: »Minijobs sind noch nicht mal ein Fuß in der Tür zum Arbeitsmarkt.« In manchen Branchen vor allem in der privaten Dienstleistung gebe es eine Dominanz der Minijobs, so daß erhebliche Zweifel an einer tatsächlichen Wahlfreiheit angebracht sind. Heute sei jedes fünfte Beschäftigungsverhältnis ein Minijob, und die überwiegende Mehrzahl werde von Frauen ausgefüllt. Die Beschäftigung zu geringem Lohn für nur wenige Stunden pro Woche müsse als wesentliche Ursache von Altersarmut angesehen werden. Eine Tagungsteilnehmerin berichtete, viele Betroffene machten aus Angst vor Jobverlust »noch nicht einmal Urlaub und Lohnfortzahlung geltend«. Gisela Bill (Landesfrauenbeirat) und Pia Müller (ver.di) forderten, Frauen endlich Zugang zu eigenständiger sozialer Sicherung in jeder geleisteten Arbeitsstunde zu verschaffen. Bundesweit arbeiten 7,3 Millionen Menschen in Minijobs, zwei Drittel von ihnen sind Frauen. (jW)
Dies bestätigte Dorothea Voss-Dahm von der Uni Duisburg: »Minijobs sind noch nicht mal ein Fuß in der Tür zum Arbeitsmarkt.« In manchen Branchen vor allem in der privaten Dienstleistung gebe es eine Dominanz der Minijobs, so daß erhebliche Zweifel an einer tatsächlichen Wahlfreiheit angebracht sind. Heute sei jedes fünfte Beschäftigungsverhältnis ein Minijob, und die überwiegende Mehrzahl werde von Frauen ausgefüllt. Die Beschäftigung zu geringem Lohn für nur wenige Stunden pro Woche müsse als wesentliche Ursache von Altersarmut angesehen werden. Eine Tagungsteilnehmerin berichtete, viele Betroffene machten aus Angst vor Jobverlust »noch nicht einmal Urlaub und Lohnfortzahlung geltend«. Gisela Bill (Landesfrauenbeirat) und Pia Müller (ver.di) forderten, Frauen endlich Zugang zu eigenständiger sozialer Sicherung in jeder geleisteten Arbeitsstunde zu verschaffen. Bundesweit arbeiten 7,3 Millionen Menschen in Minijobs, zwei Drittel von ihnen sind Frauen. (jW)
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