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Aus: Ausgabe vom 13.09.2011, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Neu erschienen

Dienstleistungen immer bedeutender

Die aktuelle Ausgabe der WSI-Mitteilungen beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Fragen der Dienstleistungsarbeit. Darin findet sich auch ein Beitrag von Frank Bsirske, der für eine neue Dienstleistungspolitik plädiert. Deutschland sei längst zu einer »Dienstleistungsökonomie« geworden, so die Ausgangsthese des ver.di-Vorsitzenden. Auch in der Wirtschaftskrise habe sich dieser »Megatrend« fortgesetzt: Während 2009 und 2010 in der Industrie 366000 Arbeitsplätze verloren gingen, entstanden im Dienstleistungssektor laut Statistischem Bundesamt 545000 neue Jobs. Allerdings sind diese in bezug auf Bezahlung und Arbeitsbedingungen oftmals deutlich schlechter. Bsirske führt das auf einen für den Dienstleistungsbereich und darüber hinaus eingeschlagenen Entwicklungspfad zurück, »der primär auf Kostenkonkurrenz und kaum auf Innovationen, Investitionen und den systematischen Ausbau von qualitativ hochwertigen« Dienstleistungen setzt. So sei die Ausweitung des Niedriglohnsektors auf fast 20Prozent der Erwerbstätigen vor allem Folge politischer Entscheidungen der diversen Regierungen seit Kanzler Helmut Kohl (CDU). Demgegenüber trete ver.di für eine Politik ein, die Dienstleistungen und Dienstleistungsarbeit ideell und materiell aufwerten will. (jW)

WSI-Mitteilungen 9/2011, Jahresabo: 88,20 Euro, für Studierende 49,80 Euro
www.wsi-mitteilungen.de


Diskriminierende Lohnunterschiede

Der 14. Juni ist in der Schweiz zum Symbol für den Kampf um die Gleichstellung von Frau und Mann geworden. Am 14. Juni 1981 stimmte die Bevölkerung einem Verfassungsartikel zu, der insbesondere gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit vorschreibt. Um an die Einlösung dieses Versprechens zu erinnern, organisierte der Schweizerische Gewerkschaftsbund gemeinsam mit einer Vielzahl von Frauenorganisationen 1991 zum zehnten Jahrestag einen landesweiten Frauenstreik, an dem sich rund eine halbe Million Menschen beteiligten. Dieser Erfolg strahlt bis heute aus, schreibt Therese Wütherich in der Zeitschrift Widerspruch. Die Forderung nach gleicher Bezahlung sieht die Gewerkschafterin längst nicht erfüllt. So habe die Lohndiskriminierung von Frauen zuletzt sogar wieder zugenommen und betrage aktuell rund 20 Prozent. Am 14. Juni 2011 gingen dagegen erneut rund 100 000 Frauen und solidarische Männer auf die Straße – eine Tradition, die internationale Nachahmung finden sollte. (jW)


Widerspruch, Heft 60 (Demokratie und Macht), 224 Seiten, 16 Euro; Bezug: Widerspruch, Postfach, CH-8031 Zürich. E-Mail: redaktion@widerspruch.ch
www.widerspruch.ch

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