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Aus: Ausgabe vom 14.09.2011, Seite 15 / Antifaschismus

Andela Dvorakova gestorben

Berlin. Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) teilte am Wochenende mit, daß die Präsidentin der tschechischen Union der Freiheitskämpfer (CSBS) Andela Dvorakova am Montag, den 5. September, verstarb. Sie wurde 84 Jahre.

Geboren am 30. Mai 1927 in Pribram Sudovicích, erlebte sie 1939, daß ihr Vater von den Okkupanten verhaftet wurde. Nach seiner Entlassung beteiligte er sich erneut an den illegalen Aktivitäten in der Widerstandsgruppe. Nach einer Denunziation wurde er ins Gefängnis Waldheim gebracht und dort am 26.März 1943 ermordet. Auch ihre Mutter wurde verhaftet, doch Andela Dvorakova konnte unter falschem Namen mit Unterstützung der illegalen Organisation die Schule fortsetzen.

Nach dem Krieg heiratete sie einen erfolgreichen Geschäftsmann und arbeitete in dessen Familienbetrieb. Darüber hinaus war sie vielfältig gesellschaftlich tätig. Viele Jahre war sie Präsidentin des CSBS. Andela Dvorakova erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Im Jahr 1997 erhielt sie die Jan-Masaryk-Ehrenmedaille, die höchste militärische Auszeichnung, die ein Zivilist bekommen kann. Im Jahr 2009, anläßlich des Nationalfeiertags am 28. Oktober wurde sie von Präsident Vaclav Klaus mit der Masaryk-Medaille erster Klasse geehrt.

Andela Dvorakova kämpfte für die Aufrechterhaltung der Erinnerung an den Widerstand und die konsequente Verteidigung der historischen Wahrheit, vor allem über die Beneš-Dekrete. Sie arbeitete als Präsidentin des CSBS eng mit Antifaschisten in verschiedenen europäischen Ländern zusammen, vor allem mit der deutschen VVN-BdA. Sie engagierte sich für die sozialen Belange der ehemaligen Widerstandskämpfer, damit auch deren Witwen und Hinterbliebene in Würde leben können. (jW)

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