Aus: Ausgabe vom 14.09.2011, Seite 6 / Ausland
Weiter Jagd auf Schwarze in Libyen
Tripolis. Die neue libysche Führung will die neue Gesetzgebung im Land nach islamischen Vorgaben begründen. »Wir sind Muslime, treten für einen moderaten Islam ein und werden diesen Weg weitergehen«, sagte der Chef des Nationalen Übergangsrats, Mustafa Abdel Dschalil, am späten Montag in seiner ersten Rede vor Tausenden Anhängern in der Hauptstadt Tripolis.
Amnesty International kritisierte am Dienstag erneut, Kämpfer der neuen libyschen Führung hätten vermeintliche Söldner Ghaddafis »willkürlich gefangengehalten, gefoltert und getötet«. Für vermeintliche Ghaddafi-loyale Kämpfer, »insbesondere schwarze Libyer und Sub-Sahara-Afrikaner«, sei das Risiko für Mißhandlungen durch Truppen des Übergangsrates sehr hoch, warnte die Menschenrechtsorganisation. Seit Anfang der Kämpfe gegen Ghaddafis Truppen wird jeder Schwarze als »Söldner der Machthaber« angesehen, berichten Kämpfer des Nationalen Übergangsrates in Sintan südwestlichen der Hauptstadt Tripolis freimütig. Zur Zeit sitzen etwa tausend Menschen aus Nigeria, Ghana, Mali, Gambia, Somalia und dem Sudan im kleinen Hafen von Sidi Bilal fest, einem verlassenen Militärstützpunkt in der Nähe von Tripolis. Ihre Lebensbedingungen seien »entsetzlich«, erklärt die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. (AFP/jW)
Amnesty International kritisierte am Dienstag erneut, Kämpfer der neuen libyschen Führung hätten vermeintliche Söldner Ghaddafis »willkürlich gefangengehalten, gefoltert und getötet«. Für vermeintliche Ghaddafi-loyale Kämpfer, »insbesondere schwarze Libyer und Sub-Sahara-Afrikaner«, sei das Risiko für Mißhandlungen durch Truppen des Übergangsrates sehr hoch, warnte die Menschenrechtsorganisation. Seit Anfang der Kämpfe gegen Ghaddafis Truppen wird jeder Schwarze als »Söldner der Machthaber« angesehen, berichten Kämpfer des Nationalen Übergangsrates in Sintan südwestlichen der Hauptstadt Tripolis freimütig. Zur Zeit sitzen etwa tausend Menschen aus Nigeria, Ghana, Mali, Gambia, Somalia und dem Sudan im kleinen Hafen von Sidi Bilal fest, einem verlassenen Militärstützpunkt in der Nähe von Tripolis. Ihre Lebensbedingungen seien »entsetzlich«, erklärt die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. (AFP/jW)
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