Aus: Ausgabe vom 05.10.2011, Seite 15 / Antifaschismus
Erinnerung an »Unsere Celine«
Amsterdam. Im Alter von 91 Jahren verstarb in Amsterdam Celine van der Hoek-de Vries, langjährige Präsidentin des Internationalen Rombergparkkomitees. Die Jüdin und Sozialistin aus Amsterdam reihte sich früh in den antifaschistischen Widerstandskampf ein. Sie wurde über das KZ Westerbork nach Auschwitz deportiert.
Obwohl Brillenträgerin, wurde die junge Frau zur Arbeit und nicht zur Vernichtung eingeteilt, – auf der Rampe vernebelte der Lokomotivendampf ihre Brille, so daß sie diese im entscheidenden Moment absetzte. Die SS trieb sie zur Zwangsarbeit ins KZ Auschwitz-Monowitz und in verschiedene weitere Lager. Am 9. Mai 1945 wurde sie in der Tschechoslowakei von der Roten Armee befreit, kehrte in ihre Heimat zurück und setzte sich für den Wiederaufbau ein. Sie wurde Balletttänzerin, später Kauffrau.
Im letzten Lebensjahrzehnt hat sie wieder und wieder vor der Jugend in den Niederlanden und in Deutschland gesprochen, – vorher war sie nicht in der Lage, das Unfaßbare zu schildern.
Schülerinnen und Schüler aus Dormagen, wo Celine wiederholt weilte, schrieben den Angehörigen »›Unsere Celine‹, wie sie von vielen Schülerinnen und Schülern respektvoll genannt wurde, war für uns eine mutige Streiterin in einer Zeit von Verfolgung, Deportation und Mord. Wie Anne Frank war sie eine Zeitlang in der Prinsengracht versteckt. Celine van der Hoek de Vries, noch ein paar Jahre älter als Anne Frank, war für uns die Fortsetzung, Teil der nicht mehr geschriebenen Seiten des Tagesbuches von Anne.«
Die VVN-BdA trauert um eine Kameradin und spricht Celines Antifaschistischem Bund in den Niederlanden und ihrer Familie ihre Anteilnahme aus.
(jW)
Obwohl Brillenträgerin, wurde die junge Frau zur Arbeit und nicht zur Vernichtung eingeteilt, – auf der Rampe vernebelte der Lokomotivendampf ihre Brille, so daß sie diese im entscheidenden Moment absetzte. Die SS trieb sie zur Zwangsarbeit ins KZ Auschwitz-Monowitz und in verschiedene weitere Lager. Am 9. Mai 1945 wurde sie in der Tschechoslowakei von der Roten Armee befreit, kehrte in ihre Heimat zurück und setzte sich für den Wiederaufbau ein. Sie wurde Balletttänzerin, später Kauffrau.
Im letzten Lebensjahrzehnt hat sie wieder und wieder vor der Jugend in den Niederlanden und in Deutschland gesprochen, – vorher war sie nicht in der Lage, das Unfaßbare zu schildern.
Schülerinnen und Schüler aus Dormagen, wo Celine wiederholt weilte, schrieben den Angehörigen »›Unsere Celine‹, wie sie von vielen Schülerinnen und Schülern respektvoll genannt wurde, war für uns eine mutige Streiterin in einer Zeit von Verfolgung, Deportation und Mord. Wie Anne Frank war sie eine Zeitlang in der Prinsengracht versteckt. Celine van der Hoek de Vries, noch ein paar Jahre älter als Anne Frank, war für uns die Fortsetzung, Teil der nicht mehr geschriebenen Seiten des Tagesbuches von Anne.«
Die VVN-BdA trauert um eine Kameradin und spricht Celines Antifaschistischem Bund in den Niederlanden und ihrer Familie ihre Anteilnahme aus.
(jW)
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