Aus: Ausgabe vom 06.10.2011, Seite 3 / Schwerpunkt
Solidarität: Freiheitskämpfer vor Gericht
Während des Prozesses gegen vier der fünf Flugzeugentführer solidarisierten sich 1978 breite Kreise der französischen Gesellschaft mit den Angeklagten. 150 Persönlichkeiten unterzeichneten einen Appell des Nobelpreisträgers für Physik, Prof. Alfred Kastler, in dem sie u. a. erklärten: »Es geht uns nicht darum, den Akt der Flugzeugentführung zu rechtfertigen. Die Tradition unseres Landes, jenen Asyl zu gewähren, die aufgrund ihrer persönlichen Meinung und ihres politischen Handelns bedroht werden, findet in diesem Fall jedoch ihre volle Rechtfertigung.«
In Le Monde vom 18.11.1978 erschien eine Anzeige von Gewerkschaften, Juristenvereinigungen, religiösen, antirassistischen und Menschenrechtsorganisationen sowie der Friedensbewegung mit einer Erklärung, in der es hieß: »Wir, Organisationen unterschiedlicher Herkunft und Überzeugungen, fordern, daß dieser Fall in seinem Kontext von 1972 betrachtet und beurteilt wird, d. h., im Zusammenhang des Vietnamkrieges und seiner Folgen und der schrecklichen Repression gegen die schwarze Bewegung in den USA. (…) Das heutige Klima der Angst und Unsicherheit darf nicht auf diesem Fall lasten. Wir fordern eine milde Justiz und daß Frankreich diesen Frauen und Männern Asyl gewährt.«
Bekannte Schriftsteller und Schauspieler, darunter James Baldwin, Simone Signoret und Yves Montand, sowie Politiker der verschiedenen Parteien, Gaullisten, Sozialisten, Kommunisten, die großen Gewerkschaften, Menschenrechtsorganisationen, Vertreter der katholischen und protestantischen Kirche und geachtete Widerstandskämpfer der Résistance und die in Frankreich angesehene Angela Davis setzten sich für die angeklagten Black Panthers ein. Einige von ihnen sagten auch im Prozeß als Zeugen der Verteidigung aus, so Jacques Debu-Bridel, einer der bekanntesten Résistancekämpfer, Gaullist und damals Präsident der Organisation »Frankreich, Land des Asyls«, der den Geschworenen ins Gewissen redete: »Vor Ihnen stehen vier Menschen, die für die Rechte des Menschen gekämpft haben. Im Namen meiner Organisation sage ich Ihnen, Sie sitzen hier über Freiheitskämpfer zu Gericht. Ja, sie haben Gewaltakte begangen, aber das haben wir alle getan, die wir in der französischen Résistance gekämpft haben.« (jh)
In Le Monde vom 18.11.1978 erschien eine Anzeige von Gewerkschaften, Juristenvereinigungen, religiösen, antirassistischen und Menschenrechtsorganisationen sowie der Friedensbewegung mit einer Erklärung, in der es hieß: »Wir, Organisationen unterschiedlicher Herkunft und Überzeugungen, fordern, daß dieser Fall in seinem Kontext von 1972 betrachtet und beurteilt wird, d. h., im Zusammenhang des Vietnamkrieges und seiner Folgen und der schrecklichen Repression gegen die schwarze Bewegung in den USA. (…) Das heutige Klima der Angst und Unsicherheit darf nicht auf diesem Fall lasten. Wir fordern eine milde Justiz und daß Frankreich diesen Frauen und Männern Asyl gewährt.«
Bekannte Schriftsteller und Schauspieler, darunter James Baldwin, Simone Signoret und Yves Montand, sowie Politiker der verschiedenen Parteien, Gaullisten, Sozialisten, Kommunisten, die großen Gewerkschaften, Menschenrechtsorganisationen, Vertreter der katholischen und protestantischen Kirche und geachtete Widerstandskämpfer der Résistance und die in Frankreich angesehene Angela Davis setzten sich für die angeklagten Black Panthers ein. Einige von ihnen sagten auch im Prozeß als Zeugen der Verteidigung aus, so Jacques Debu-Bridel, einer der bekanntesten Résistancekämpfer, Gaullist und damals Präsident der Organisation »Frankreich, Land des Asyls«, der den Geschworenen ins Gewissen redete: »Vor Ihnen stehen vier Menschen, die für die Rechte des Menschen gekämpft haben. Im Namen meiner Organisation sage ich Ihnen, Sie sitzen hier über Freiheitskämpfer zu Gericht. Ja, sie haben Gewaltakte begangen, aber das haben wir alle getan, die wir in der französischen Résistance gekämpft haben.« (jh)
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