Aus: Ausgabe vom 18.10.2011, Seite 13 / Feuilleton
Atomkrieg in Frankreich
Es geht um die schwindelerregende Summe von 17 Milliarden Euro, um Intrigen und politischen Einfluß. Nach quälenden Monaten eines erbitterten Familienstreits hat nun die Tochter der fast 89jährigen L’Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt vorerst den Sieg errungen: Die reichste Frau Frankreichs wird unter Vormundschaft gestellt, weil sie einem ärztlichen Gutachten zufolge an Demenz leiden soll. Doch ihre Anwälte kündigten nach dem Gerichtsentscheid am Montag Widerspruch an. Und die Hauptaktionärin des Kosmetikkonzerns L’Oréal hat ihrer einzigen Tochter unlängst einen »Atomkrieg« angedroht, sollte die ihre »Schikanen« nicht beenden.
Bettencourt und ihre Tochter Françoise Bettencourt-Meyers (58) streiten sich in aller Öffentlichkeit seit Jahren. Die Tochter hält ihre Mutter schon seit langem nicht mehr für zurechnungsfähig und ihren Beratern aufs kostspieligste ausgeliefert. Beispielsweise soll sie der Anwalt Pascal Wilhelm überredet haben, mehr als 140 Millionen Euro in ein Internet-Glücksspiel-Unternehmen zu investieren. In den Interviews, die Liliane Bettencourt nach wie vor gibt, klingt sie aber äußerst klar und kämpferisch – vorausgesetzt, sie wählt ihre Worte noch selbst, ohne Hilfe ihrer Berater. So nannte sie ihre Tochter im Juni »gestört« umd empfahl ihr den Gang zum Psychiater, »angesichts ihrer vielen psychologischen Probleme«.
Im Zuge dieses Familienstreits in der französischen Bourgeoisie kamen eine ganze Reihe von Affären zutage, die auch zur Ablösung des damaligen Arbeitsministers und Schatzmeisters der Regierungspartei UMP, Eric Woerth, führten. Denn die Milliardärin soll nicht nur Steuern hinterzogen, sondern auch die Konservativen mit illegalen Parteispenden bedacht haben. (AFP/jW)
Bettencourt und ihre Tochter Françoise Bettencourt-Meyers (58) streiten sich in aller Öffentlichkeit seit Jahren. Die Tochter hält ihre Mutter schon seit langem nicht mehr für zurechnungsfähig und ihren Beratern aufs kostspieligste ausgeliefert. Beispielsweise soll sie der Anwalt Pascal Wilhelm überredet haben, mehr als 140 Millionen Euro in ein Internet-Glücksspiel-Unternehmen zu investieren. In den Interviews, die Liliane Bettencourt nach wie vor gibt, klingt sie aber äußerst klar und kämpferisch – vorausgesetzt, sie wählt ihre Worte noch selbst, ohne Hilfe ihrer Berater. So nannte sie ihre Tochter im Juni »gestört« umd empfahl ihr den Gang zum Psychiater, »angesichts ihrer vielen psychologischen Probleme«.
Im Zuge dieses Familienstreits in der französischen Bourgeoisie kamen eine ganze Reihe von Affären zutage, die auch zur Ablösung des damaligen Arbeitsministers und Schatzmeisters der Regierungspartei UMP, Eric Woerth, führten. Denn die Milliardärin soll nicht nur Steuern hinterzogen, sondern auch die Konservativen mit illegalen Parteispenden bedacht haben. (AFP/jW)
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