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Aus: Ausgabe vom 20.10.2011, Seite 2 / Ausland

Syrien kritisiert Arabische Liga

Damaskus. Wegen der Forderung der Arabischen Liga nach einem nationalen Dialog in Syrien hat die Führung in Damaskus den Staatenbund scharf kritisiert. Die Arabische Liga habe sich zu einem »Instrument der Ungerechtigkeit« entwickelt – mit dem Ziel, Syrien zu »destabilisieren«, schrieb die syrische Regierungszeitung As-Saura am Mittwoch. Die Organisation sei zur »Geisel der beherrschenden Kräfte geworden, die entsprechend der Vorgaben der Aggressoren Amerika und Israel und ihrer europäischen Verbündeten handeln«, heißt es weiter. Nach »Jahren der Untätigkeit« handle die Arabische Liga heute »entgegen den arabischen Interessen«.

Nach UN-Angaben kamen seit Beginn der Proteste gegen den syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad Mitte März mehr als 3000 Menschen ums Leben, überwiegend Zivilisten. Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (OSDH) zufolge starben am Mittwoch zehn weitere Personen. Vier Menschen seien durch eine Zivilmiliz Assads in Homs getötet worden. Vier weitere Zivilisten seien von Sicherheitskräften bei Hausdurchsuchungen in Kusseir in der Region von Homs getötet worden. Zudem seien zwei Zivilisten, darunter eine Frau, durch fehlgeleitete Kugeln nahe Homs ums Leben gekommen.

Das syrische Staatsfernsehen zeigte am Mittwoch Bilder einer Pro-Assad-Demonstration mit einer Million Teilnehmern in Aleppo.

(AFP/jW)

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