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Aus: Ausgabe vom 02.11.2011, Seite 3 / Schwerpunkt

Bildungsstreik: Neue Proteste noch in diesem Monat

Aktivisten an Schulen und Hochschulen machen zum nächsten Bildungsstreik mobil. Anknüpfend an die Bildungsproteste der beiden Vorjahre hat das Bündnis »Bundesweiter Bildungsstreik« eine neue Runde des Widerstands gegen die verbreiteten Mißstände im deutschen Bildungssystem und dessen chronische Unterfinanzierung angekündigt. In den Tagen um den 17. November soll es dazu in ganz Deutschland zu »Demos, Protesten, Besetzungen und anderen Aktionen« kommen. »Wir wollen damit die Bildungspolitik erändern, Menschen politisieren und Selbstorganisation stärken«, heißt es in einem Aufruf, der Anfang September in Berlin beschlossen wurde.

Zu den ehrgeizigen Forderungen der Bewegung zählen »kostenfreie Bildung für alle«, »Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne«, »eine Schule für alle«, »weg mit dem Turboabitur G8«, die »Abschaffung aller Zulassungs- und Zugangsbeschränkungen« zum Studium sowie eine umfassende Demokratisierung aller Bildungseinrichtungen. Unterzeichnet haben den Aufruf rund 70 Organisationen. Mit im Boot sitzen neben einer Vielzahl örtlicher Bildungsbündnisse gewerkschaftliche Jugend- und Hochschulgruppen sowie Nachwuchsverbände von SPD, Linkspartei und DKP. Bei diversen Vernetzungstreffen, zuletzt Ende Oktober in Berlin und Hamburg, wurden wesentliche Vorbereitungen auf die kommenden Aktivitäten getroffen.


Beim ersten großen bundesweiten Bildungsstreik im Sommer 2009 waren an einem Tag knapp 300000 junge Menschen gegen die grassierende Bildungsmisere auf die Straße gegangen. Die Neuauflagen im Herbst desselben und im Sommer des darauffolgenden Jahres blieben in Beteiligung, Resonanz und Wirkung deutlich dahinter zurück. Auch jetzt gibt es innerhalb und außerhalb der Bewegung Stimmen, die das Vorhaben für verfrüht und konzeptionell unausgereift halten. (rwu)

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