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Aus: Ausgabe vom 14.12.2011, Seite 15 / Antifaschismus

Erinnerung an Rumbula vor Riga

Riga. In den vergangenen Wochen jährten sich zum siebzigsten Mal zwei der grausamsten Massenhinrichtungen im Rahmen des Holocaust. Am 30. November und 8. Dezember 1941 ermordeten SS-Männer mit der Hilfe lettischer Kollaborateure 25000 Juden im Wald von Rumbula vor Riga. Größtenteils Frauen und Kinder wurden in vorbereiteten Massengräbern erschossen.

Obwohl Historiker Rumbula als die zweitgrößte Massenerschießung nach Babi Yar in der Ukraine bezeichnen, ist der Horror von Lettland weitgehend unbekannt geblieben. Der erste Dokumentarfilm, der sich näher mit dem Massaker beschäftigt, »Rumbula’s Echo«, ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn es müssen Erinnerungen von lettischen Überlebenden und Augenzeugen gesammelt werden, die nun über 80 oder 90 Jahre alt und die über vier Kontinente verstreut sind. Schätzungen zufolge gibt es heute weltweit noch 140 Überlebende.

Am 13. November nahmen 130 Menschen an dem jährlichen Gedenkgottesdienst der jüdischen Überlebenden von Lettland teil. Sie sahen 74 Minuten des sich in Arbeit befindlichen Dokumentarfilms. Bereits im Juli, zum 70. Jahrestag des Holocaustbeginns in Lettland, konnten jüdische Bürger Rigas ebenfalls Ausschnitte aus dem Film sehen. Am 6. Dezember schließlich nahmen lettische Juden aus ganz Israel Busse zur Holocaustmahnstätte Yad Vashem, um dort am Gedenkgottesdienst für Rumbula teilzunehmen.


In Gedenken an den 70. Jahrestag des Massakers steht auf der Website zum oben genannten Dokumentarfilm steht ein Ausschnitt von 93 Sekunden zur Verfügung, in dem drei Holocaustüberlebende den Gewaltmarsch nach Rumbula beschreiben.

(jW)

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