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Aus: Ausgabe vom 16.01.2012, Seite 15 / Politisches Buch

Neu erschienen

Inamo

Das »Informationsprojekt Naher und Mittlerer Osten e.V.« widmet sich im neuen Quartalsheft dem »Feindbild Islam«. Arshin Adib-Moghaddam von der »School of Oriental and African Studies« der University of London kommt in seinem Aufsatz »Arabische Aufstände, Islam und Postmoderne« zum Schluß: »Der Islamismus ist im Verschwinden begriffen und mit ihm der Mythos, daß eine hybride Religion auf eine politische Ideologie aus einem Block reduziert werden kann. Dieser Moment signalisiert den Beginn der Postmoderne in der arabischen und islamischen Welt: ein radikaler erfrischender und emanzipatorischer Augenblick in der Geschichte der Menschheit.« Deepa Kumar (Rutgers University, USA) untersucht in »Jihad Jane« den hausgemachten Terrorismus und die Schaffung eines neuen Feindes in den Vereinigten Staaten. Im Heft findet sich auch eine Übersicht über das US-Netzwerk der Islamophoben. Dagmar Schatz beschreibt deren Szene im deutschsprachigen Raum. Werner Ruf analysiert »Die NATO und das Feinbild Islam«. In seiner als »berühmt« bewerteten Kairoer Rede »A New Beginning« sagte US-Präsident Barack Obama, daß sein Land keinen Krieg gegen den Islam führe. Doch laut Ruf ginge es darum, ein über Jahrzehnte aufgebautes Feindbild zu demontieren. »Aber was würde das für die Legitimität der NATO bedeuten, zum zweiten Mal ihren Feind zu verlieren?«

Inamo 68, Winter 2011, 68 Seiten, 5,50 Euro (Jahreabo: 21 Euro). Bezug: Inamo, Postfach 310727, 10637 Berlin. Telefon: 030/86421845, E-Mail: redaktion@inamo.de

Schwarzbuch SPD

Wettern gegen Die Linke, Werben für Völkerrechtsbruch und Aggression – nichts Neues bei der Sozialdemokratie: In der Chronik der SPD von 1913 bis 2011 fallen vor allem zwei Konstanten auf: der aggressive Antikommunismus der Führung und die Rolle der SPD als Kriegspartei. »Wenn Phantasten in der Partei Die Linke an eine von Gysi angemahnte ›Sozialdemokratisierung‹ der SPD glauben, ist an diese Chronik zu erinnern«, schreibt Konstantin Brandt in der Einleitung. »Eine vorgeschlagene ›Vereinigung‹ mit dieser SPD wäre kein Weg zurück zu Bebel und Liebknecht, sondern der Weg der Linkspartei nach Bad Godesberg.« – »Bad Godesberg?« fragt da vielleicht der ein oder andere jüngere Leser. Das kleine Schwarzbuch lesen und fürs Leben Lernen.

Brandt hat das Buch einem ehrlichen Sozialdemokraten gewidmet, wie es sie auch heute noch zahlreich in der SPD gibt. Auch ihnen soll die Chronik hilfreich sein. Lieder und Texte der Arbeiterbewegung ergänzen die Jahresschau.


(rg)

Konstantin Brandt: Das kleine Schwarzbuch der deutschen Sozialdemokratie. Verlag Wiljo Heinen, Berlin 2012, 160 Seiten, 7,50 Euro

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