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Aus: Ausgabe vom 17.01.2012, Seite 3 / Schwerpunkt

Daten und Fakten: Kuriose Umfrage

Von Joachim Guilliard
Die Doha Debates, Teil der vom katarischen Herrscherpaar Scheich Hamad bin Khalifa Al-Thani und Zweitfrau Mozah geleiteten »Qatar Founda­tion«, veröffentlichten Ende Dezember eine vom britischen Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführte Umfrage darüber, ob der syrische Präsident Baschar Al-Assad abtreten bzw. gestützt werden soll. Die Umfrage wurde in allen arabischen Länder durchgeführt – was die befragten Syrer denken, wird nur zwei, drei Mal in Fußnoten erwähnt. Die vom Ausland völlig abweichende Meinung läßt sich sonst nur aus der Differenz zwischen »Levante« und dem Rest erahnen.

Auch das interessanteste Ergebnis dieser jeglicher Sympathie für Assad unverdächtigen Studie, steht nur in einer Fußnote: Immer noch will demnach eine Mehrheit von 55 Prozent der Syrer an ihrem Präsidenten festhalten. Die Doha Debates stellen hingegen eine 80-Prozent-Mehrheit aller befragter Araber für ein Abtreten Assads in den Vordergrund.

Während in den übrigen arabischen Ländern nur 36 Prozent der Teilnehmer der Erhebung Zweifel an der Berichterstattung haben und in der Levante knapp die Hälfte, halten 52 Prozent der befragten Syrer (laut Fußnote) die Berichte für übertrieben. Mehr als die Hälfte aus der Levante ist überzeugt, daß die Proteste Teil einer westlichen Verschwörung sind, in Syrien dürfte der Prozentsatz auch hier höher sein.


Während zwei Drittel aller Araber Sanktionen befürworten, sind die meisten in der Levante dagegen, auch hier dürften die Nein-Stimmen vor allem von den befragten Syrern kommen.

Die kuriose Umfrage ergibt also, daß vor allem das nicht benachbarte arabische Ausland den Sturz Assads will, während die Syrer dies mehrheitlich ablehnen, ebenso wie die Politik derer, die ihnen angeblich helfen wollen.

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