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Aus: Ausgabe vom 31.01.2012, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Lesetips

Mißbrauch von Werkverträgen

Da die Leiharbeit zunehmend öffentlich diskreditiert ist, weichen Unternehmen offenbar verstärkt auf Werkverträge aus. Das belegt ein Gutachten, das der Bremer Arbeitsrechtler Wolfgang Däubler im Auftrag der Linksfraktion im Bundestag erstellt hat und dessen Ergebnisse in der Fachzeitschrift Gute Arbeit zusammengefaßt werden. Demnach gibt es zwei Formen von Werkverträgen, deren Zahl bereits bei über einer Million liegen soll: Scheinwerkverträge, die lediglich eine versteckte Art der Leiharbeit sind, und echte Werkverträge, bei denen »ein Teil der bisherigen unternehmerischen Aktivitäten von einem Dritten in eigener Verantwortung übernommen wird«. Das geschieht im Regelfall allerdings zu deutlich schlechteren Konditionen als sie für Stammbeschäftigte gelten. Däubler zeigt auf, daß Betriebsräte – anders als im Fall von Leiharbeit – bei Werkverträgen praktisch keine Rechte haben. Zumeist werden sie nicht einmal informiert. Die Gewerkschaften fordern deshalb echte Mitbestimmungsrechte, um den systematischen Mißbrauch dieser Vertragsform zu unterbinden. Die Bundesregierung sieht hingegen, so hat sie es in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion erklärt, keinen Handlungsbedarf. (jW)

Gute Arbeit. Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung, 1/2012, 40 Seiten, Jahresabo: 166,80 Euro. www.­gutearbeit-online.de

Niedriglohnfalle Minijobs

Eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zeigt auf, wie Minijobs zur »Niedriglohnfalle« werden. Fast 90 Prozent der geringfügig Beschäftigten erhalten Stundenlöhne unterhalb der Niedriglohnschwelle.

WSI-Mitteilungen, 1/2012, 78 Seiten, Jahresabo: 88,20 Euro. www.wsi-mitteilungen.de

»Gute Arbeit« preiswerter

Das Jahrbuch »Gute Arbeit« 2012 versammelt Beiträge aus Wissenschaft und Gewerkschaften zur Entwicklung der Arbeitsbedingungen und aktuellen betrieblichen Initiativen. Schwerpunktthema der diesjährigen Ausgabe ist die Schutzlücke bei psychischen Belastungen. Anders als in der jW vom 25. Januar geschrieben, beträgt der Sonderpreis für ver.di- und IG-Metall-Mitglieder nur 6,40 Euro. (jW)

Lothar Schröder/Hans-Jürgen Urban (Hrsg.): Gute Arbeit 2012. Zeitbombe Arbeitsstreß – Befunde, Strategien, Regelungsbedarf, Bund-Verlag, Frankfurt/Main, 491 Seiten, 39,90 Euro. ISBN: 978-3-7663-61073

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