Aus: Ausgabe vom 09.02.2012, Seite 6 / Ausland
Frankreich: Eklat im Parlament
Der Streit um eine Äußerung von Innenminister Claude Guéant hat am Dienstag zu einem Eklat im französischen Parlament geführt. Nachdem der sozialistische Abgeordnete Serge Letchimy dem Minister vorgeworfen hatte, auf eine an die Nazis erinnernde Rhetorik zurückzugreifen, verließen alle Abgeordneten der Regierungspartei den Saal.
Guéant hatte am Samstag erklärt, nicht alle Kulturen seien gleichwertig. Am Dienstag versicherte der Minister, die Äußerung sei nicht gegen die französischen Muslime gerichtet gewesen. Dennoch warf ihm Letchimy, der von der französischen Antilleninsel Martinique stammt, vor: »Sie greifen täglich auf diese europäischen Ideologien zurück, die zur Schaffung der Konzentrationslager geführt haben«. Daraufhin erhob sich Premierminister François Fillon und verließ als erster das Parlament, gefolgt von seinen Ministern und den Abgeordneten der regierenden UMP.
Innenminister Guéant hatte bereits zuvor mehrfach durch Sprüche von sich reden gemacht. So hatte er die sozialistische Opposition mit dem rechtsextremen Front National verglichen. Präsident Nicolas Sarkozy stellte sich am Montag hinter Guéant und sprach von einer »lächerlichen Polemik« um dessen Äußerungen.
(AFP/jW)
Guéant hatte am Samstag erklärt, nicht alle Kulturen seien gleichwertig. Am Dienstag versicherte der Minister, die Äußerung sei nicht gegen die französischen Muslime gerichtet gewesen. Dennoch warf ihm Letchimy, der von der französischen Antilleninsel Martinique stammt, vor: »Sie greifen täglich auf diese europäischen Ideologien zurück, die zur Schaffung der Konzentrationslager geführt haben«. Daraufhin erhob sich Premierminister François Fillon und verließ als erster das Parlament, gefolgt von seinen Ministern und den Abgeordneten der regierenden UMP.
Innenminister Guéant hatte bereits zuvor mehrfach durch Sprüche von sich reden gemacht. So hatte er die sozialistische Opposition mit dem rechtsextremen Front National verglichen. Präsident Nicolas Sarkozy stellte sich am Montag hinter Guéant und sprach von einer »lächerlichen Polemik« um dessen Äußerungen.
(AFP/jW)
Mehr aus: Ausland
-
London militarisiert Südatlantik
vom 09.02.2012 -
»Hoffentlich ein Beispiel für weitere Proteste«
vom 09.02.2012 -
»Unnatürlicher Staat«
vom 09.02.2012 -
Wut auf Rajoy
vom 09.02.2012 -
»Fester Arbeitsplatz ist langweilig«
vom 09.02.2012 -
Dreikampf
vom 09.02.2012