Anno … 9.Woche

1902, Anfang März: Lenins Schrift »Was tun?« erscheint im Stuttgarter Dietz Verlag. Der russische Revolutionär entwickelt darin die ideologischen Grundlagen für die bolschewistische Partei, die er als »Vortrupp der Arbeiterklasse« kennzeichnet.

1902, 2.–4. März: In Tours wird die Französische Sozialistische Partei (Parti socialiste français) gegründet. Sie ist eine Vereinigung der 1898 gegründeten und von Jean Jaurès und Alexandre Millerand geführten Konföderation der Unabhängigen Sozialisten (Conféderation des socialistes indépendants) und der 1882 von Paul Brousse geschaffenen Französischen Föderation der revolutionären sozialistischen Arbeiter (Possibilisten). Unter dem Druck der Zweiten Internationale verschmilzt die Organisation bereits im April 1905 mit der von Jules Guesde geführten Sozialistischen Partei Frankreichs zur neuen Parti Socialiste/Französische Sektion der Arbeiterinternationale (SFIO).

1927, 2.–7. März: In Essen findet der 11. Parteitag der KPD statt. Die Partei hat fast 125000 zahlende Mitglieder, die in 2107 Betriebs- und 2597 Straßenzellen organisiert sind. Der Kampf gegen Kriegsvorbereitungen des deutschen Imperialismus, gegen Unternehmerangriffe und die Folgen der kapitalistischen Rationalisierung werden als Hauptaufgaben bezeichnet. Es wird auf eine Einheitsfrontpolitik orientiert, aber zugleich werden die »linken Führer der SPD« als Hauptgegner innerhalb der Sozialdemokratie dargestellt, da sie das Zusammenwirken von Kommunisten und Sozialdemokraten ablehnen.

1932, 1. März: Das japanische Kaiserreich errichtet in der rohstoffreichen Mandschurei den Marionettenstaat Mandschuko. Die Besatzer erklären das Gebiet für unabhängig. Im Zweiten Weltkrieg gehört Mandschuko wie Japan zu den »Achsenmächten«. 1945 wird es von sowjetischen Truppen in der Operation »Auguststurm« besetzt und 1946 gemäß den alliierten Kriegszielen an die Republik China zurückgegeben.

1947, 1. März: Der Parteivorstand der SED ruft auf zur Durchführung eines Volksentscheids über die Bildung eines deutschen Einheitsstaates mit demokratischer Selbstverwaltung der Länder und Gemeinden sowie zur Schaffung einer deutschen Zentralverwaltung durch den Alliierten Kontrollrat als Vorbedingung für eine gesamtdeutsche Regierung.