Aus: Ausgabe vom 09.03.2012, Seite 15 / Feminismus
Erneute Anklage gegen Pinar Selek?
Istanbul. Die Staatsanwaltschaft Istanbul hat erneut lebenslange Haft für die in Deutschland lebende kurdische Soziologin, Schrifstellerin und Feministin Pinar Selek gefordert. Wie der türkische Nachrichtensender NTV am Mittwoch meldete, wirft die Anklage der 41jährigen die Beteiligung an einem angeblichen Bombenanschlag im Jahr 1998 vor. Damals waren bei einer Explosion auf dem Istanbuler Gewürzmarkt sieben Menschen ums Leben gekommen.
Selek war in dem seit mehr als zehn Jahren andauernden Rechtsstreit mehrmals freigesprochen worden (jW berichtete zuletzt am 10.2.2011), der türkische Berufungsgerichtshof hob die Freisprüche aber auf.
In den vorangegangenen beiden Prozessen hatten mehrere Gutachter erklärt, nicht eine Bombe, sondern ein Gasbehälter sei explodiert. Obwohl Selek gefoltert und zweimal freigesprochen wurde, befand sie das Oberste Berufungsgericht der Türkei im November 2010 für schuldig und ordnete die Neuverhandlung gegen sie und vier weitere Angeklagte an. Im Wiederaufnahmeverfahren erklärte das zuständige Istanbuler Gericht im vergangenen Jahr, es bleibe bei der Ansicht, daß Selek unschuldig sei, und legte Widerspruch gegen das Berufungsgerichtsurteil ein. Das aktuelle Verfahren ist aber noch nicht abgeschlossen und soll am 1. August fortgesetzt werden. (AFP/jW)
Selek war in dem seit mehr als zehn Jahren andauernden Rechtsstreit mehrmals freigesprochen worden (jW berichtete zuletzt am 10.2.2011), der türkische Berufungsgerichtshof hob die Freisprüche aber auf.
In den vorangegangenen beiden Prozessen hatten mehrere Gutachter erklärt, nicht eine Bombe, sondern ein Gasbehälter sei explodiert. Obwohl Selek gefoltert und zweimal freigesprochen wurde, befand sie das Oberste Berufungsgericht der Türkei im November 2010 für schuldig und ordnete die Neuverhandlung gegen sie und vier weitere Angeklagte an. Im Wiederaufnahmeverfahren erklärte das zuständige Istanbuler Gericht im vergangenen Jahr, es bleibe bei der Ansicht, daß Selek unschuldig sei, und legte Widerspruch gegen das Berufungsgerichtsurteil ein. Das aktuelle Verfahren ist aber noch nicht abgeschlossen und soll am 1. August fortgesetzt werden. (AFP/jW)
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