Gegründet 1947 Dienstag, 5. November 2024, Nr. 258
Die junge Welt wird von 2974 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 10.03.2012, Seite 16 / Aktion

Sieben Wochen lang richtig investieren!

Im Vorfeld von Ostermärschen und Maikundgebungen sucht die junge Welt möglichst viele Couponschneider ganz eigener Art
Von Peter Borak
Ostermarsch 2011 in München
Ostermarsch 2011 in München
Kapitalismus gefährdet unsere Existenz… Marx und Engels [lagen] gewiß richtig hinsichtlich der Globalisierung und des überstaatlichen Unternehmens, das die Macht des Kapitals auf Kosten der Arbeiterschaft ausdehnt.« Genau das schreibt und belegt diese Zeitung seit über 65 Jahren, weshalb sie folgerichtig in den Charts bundesdeutscher Verfassungsschützer stets ehrenvolle vordere Plätze belegt. Doch besagtes Zitat stammt ausnahmsweise nicht von uns. Zu lesen war es in der Financial Times Deutschland vom 5. März 2012, die es – man höre und staune – einem Investorenbrief entnahm. Verfaßt hat diesen der 73jährige Jeremy Grantham. Der ist nun nicht etwa der Ersatzkolumnist für den zur jungen Welt gewechselten Lucas Zeise, sondern, wie die FTD berichtet, »Gründer der Investmentfirma GMO, die über 97 Milliarden Dollar gebietet«. Man kann darüber sinnieren, ob uns die FTD damit künftig im Verfassungsschutzbericht toppen oder gar Stalin und Rosa Luxemburg auf besondere Weise ehren wollte. Oder aber einfach nur gemerkt hat, daß ihr hinfort mit den Kolumnen von Lucas Zeise ein Stück marxistischer Analyse fehlt, das dem Wirtschaftsblatt jahrelang gut zu Gesicht stand. Wir jedenfalls sind froh, der jW-Leserschaft von heute ab regelmäßig die Einschätzungen dieses anerkannten Politökonomen zur Verfügung stellen zu können. Wenn andere ebenso Aufklärung betreiben, um so besser, selbst Milliardäre sind unter Umständen willkommen. Der entscheidende Investorentip fehlt dann aber meist doch, so auch bei Grantham. Deshalb wollen wir Sie hier an seiner Stelle aufrufen, eine in diesen Krisenzeiten besonders sinnvolle Investition zu tätigen, nämlich die in diese Zeitung. Wie das geht, wissen Sie bereits: über Genossenschaftsanteile, Spenden und vor allem Abos. Und über das Bekanntmachen der jungen Welt, deren Gebrauchswert ständig steigt (siehe Zeise-Kolumne), wovon aber noch viel zu wenige wissen.

Die zweite Etappe unserer Kampagne – alles in allem sieben Wochen – soll da Entscheidendes zeitigen: vor allem möglichst viele Probeleser und Aktivisten, die dann bei den Maikundgebungen überall im Land mehr jW-Exemplare als je zuvor unter die Leute bringen. An über 80 Orten wollen wir durch nicht übersehbare jW-Präsenz geballtem Widerstand gegen Sozialraub und Krieg Ausdruck verleihen. Zu den Ostermärschen laufen wir uns dafür warm. Optimaler Ertrag verlangt vielfältiges Engagement. Wir investieren in Aktionspakete, Sie Kraft und Zeit in deren Wirksamwerden. Ein fairer Deal, oder? Der zum Ausschneiden, Ausfüllen und Versenden einladende Coupon auf Seite 12 dieser Ausgabe (oder hier zum Download) offeriert dafür variable Möglichkeiten. Nutzen Sie ihn für Ihr Investment in eine Zukunft ohne Existenzgefährdung!

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

Mehr aus: Aktion