Aus: Ausgabe vom 21.03.2012, Seite 3 / Schwerpunkt
Flächendeckend: BND-Standorte
Der Auslandsgeheimdienst der Bundesrepublik ging aus der Abteilung Fremde Heere Ost des Oberkommandos der Wehrmacht hervor. Die USA hatten an deren Leiter Reinhard Gehlen und seinem Netz von faschistischen Kollaborateuren in Osteuropa und der Sowjetunion besonderes Interesse. Sie führten diese Verbindungen bereits in den 40er Jahren weiter. Dementsprechend tummelten sich in der sogenannten Organisation Gehlen mit Sitz in Pullach, die parallel zur Gründung einer westdeutschen Armee in Bundesnachrichtendienst (BND) umbenannt wurde, zahlreiche Nazi- und Kriegsverbrecher.
1958 rief die Bundesregierung die »Hauptstelle für Befragungswesen« ins Leben, d. h. getarnte BND-Dienststellen. Bereits seit den 40er Jahren waren alle »Zonenflüchtlinge« und Asylbewerber zu ihren Heimatländern befragt oder als Agenten angeworben worden. Die wichtigsten Einrichtungen befanden sich in den »Notaufnahme«- oder »Grenzdurchgangslagern« Berlin-Marienfelde, Friedland, Gießen, Hannover, Mainz, Nürnberg und Zirndorf. Die Befragungen und Anwerbungen gibt es bis heute. Nach Angaben der Bundesregierung wurden zwischen 2000 und 2005 fast fünftausend Aussiedler »interviewt«. Ausspioniert wurden vom BND nach Medienberichten in den letzten Jahren vor allem Exil-Iraker. Ein BND-Informant mit dem Decknamen »Curveball« behauptete seinerzeit, Kenntnisse über Massenvernichtungswaffen des Irak zu besitzen. Auf ihn berief sich der damalige US-Außenminister Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat. Die Massenvernichtungswaffen wurden bis heute nicht gefunden. Analoges gilt auch für den NATO-Krieg gegen Libyen 2011. Der BND spielte eine wichtige Rolle bei Auslösung der Kriege zur Auflösung Jugoslawiens Anfang der 90er Jahre und beim NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien 1999.
Laut Internetlexikon Wikipedia gibt es etwa 100 Tarnstandorte des BND im Bundesgebiet, davon 70 in Bayern, sowie etwa 100 Auslandsdienststellen, Residenturen genannt. Der BND hat demnach rund 6050 Mitarbeiter, davon 1550 im Ausland. Im Bundesgebiet befinden oder befanden sich getarnte Dienststellen u. a. an folgenden Orten: Amt für Militärkunde (Bonn), Studienstelle für Auslandsfragen (München), Koordinierungsstelle für Wehrtechnik (Berlin), Bundesstelle für Fernmeldestatistik (Abhörstationen u. a. in Augsburg, Bad Aibling, Brühl, Butzbach, Rheinhausen, Schöningen, Starnberg, Stockdorf), Institut für Nachrichtentechnik (Haar bei München), Amt für Auslandsfragen, Bundesamt für Finanzen, Bundesstelle für Sondervermögen (München), Bundesvermögensverwaltung, Garner Stiftung (München), Amt für Schadensabwicklung, M. Bosch Personalberatung (München), Zeman Flugtechnik und Logistik (München) etc. (jW)
1958 rief die Bundesregierung die »Hauptstelle für Befragungswesen« ins Leben, d. h. getarnte BND-Dienststellen. Bereits seit den 40er Jahren waren alle »Zonenflüchtlinge« und Asylbewerber zu ihren Heimatländern befragt oder als Agenten angeworben worden. Die wichtigsten Einrichtungen befanden sich in den »Notaufnahme«- oder »Grenzdurchgangslagern« Berlin-Marienfelde, Friedland, Gießen, Hannover, Mainz, Nürnberg und Zirndorf. Die Befragungen und Anwerbungen gibt es bis heute. Nach Angaben der Bundesregierung wurden zwischen 2000 und 2005 fast fünftausend Aussiedler »interviewt«. Ausspioniert wurden vom BND nach Medienberichten in den letzten Jahren vor allem Exil-Iraker. Ein BND-Informant mit dem Decknamen »Curveball« behauptete seinerzeit, Kenntnisse über Massenvernichtungswaffen des Irak zu besitzen. Auf ihn berief sich der damalige US-Außenminister Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat. Die Massenvernichtungswaffen wurden bis heute nicht gefunden. Analoges gilt auch für den NATO-Krieg gegen Libyen 2011. Der BND spielte eine wichtige Rolle bei Auslösung der Kriege zur Auflösung Jugoslawiens Anfang der 90er Jahre und beim NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien 1999.
Laut Internetlexikon Wikipedia gibt es etwa 100 Tarnstandorte des BND im Bundesgebiet, davon 70 in Bayern, sowie etwa 100 Auslandsdienststellen, Residenturen genannt. Der BND hat demnach rund 6050 Mitarbeiter, davon 1550 im Ausland. Im Bundesgebiet befinden oder befanden sich getarnte Dienststellen u. a. an folgenden Orten: Amt für Militärkunde (Bonn), Studienstelle für Auslandsfragen (München), Koordinierungsstelle für Wehrtechnik (Berlin), Bundesstelle für Fernmeldestatistik (Abhörstationen u. a. in Augsburg, Bad Aibling, Brühl, Butzbach, Rheinhausen, Schöningen, Starnberg, Stockdorf), Institut für Nachrichtentechnik (Haar bei München), Amt für Auslandsfragen, Bundesamt für Finanzen, Bundesstelle für Sondervermögen (München), Bundesvermögensverwaltung, Garner Stiftung (München), Amt für Schadensabwicklung, M. Bosch Personalberatung (München), Zeman Flugtechnik und Logistik (München) etc. (jW)
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