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Aus: Ausgabe vom 24.04.2012, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Lesetips

Kein Risiko

Mit den Hintergründen der Schlecker-Krise beschäftigt sich ein informatives Interview mit Anton Kobel im aktuellen Express. Kobel, der einst in Mannheim/Heidelberg die Schlecker-Kampagne der ver.di-Vorgängerin HBV organisierte, geht auf die Ursachen für den Niedergang des Drogeriekonzerns ebenso ein wie auf die Perspektiven für die Beschäftigten und die innergewerkschaftlichen Debatten. Klar wird auch, wer das unternehmerische Risiko nicht trägt: Laut Manager Magazin soll die Familie Schlecker trotz der Insolvenz weiterhin monatliche Einnahmen von 70000 Euro haben. Kobels Vorschlag: »Enteignet Schlecker! (Artikel 14 Grundgesetz)« (jW)

Express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, Nr. 3/2012, 16 Seiten, 3,50 Euro, www.labournet.de/express

Paradoxe Rolle

Über die »paradoxe Rolle« der Betriebsratsvorsitzenden schreibt Professor Erhard Tietel in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Arbeitsrecht im Betrieb. Einerseits hat der Vorsitzende der Beschäftigtenvertretung »eine deutlich hervorgehobene Position«, andererseits ist er innerhalb des Gremiums »Gleicher unter Gleichen« hat, also keinen Vorgesetztenstatus. Laut Tietel erfordert dies eine besondere »triadische Kompetenz« im Umgang mit Geschäftsleitung, Beschäftigten, Gewerkschaften sowie den Mitgliedern des eigenen Gremiums. (jW)

Arbeitsrecht im Betrieb, Nr. 4/2012, 72 Seiten, Jahresabo: 135,60 Euro, www.aib-web.de

Kaum Kontrolle

Die Leiharbeit wird staatlich wenig kontrolliert, Mißbrauch kaum sanktioniert. Das ist das Fazit einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen, die in der Fachzeitschrift Gute Arbeit zusammengefaßt ist. Demnach hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) trotz der dramatischen Zunahme der Leiharbeit 2010 nur 2200, im ersten Halbjahr 2011 rund 200 Betriebe geprüft. Gemessen daran war die Zahl der Verstöße mit 1568 bzw. 784 recht hoch. Die Summe der Verwarngelder war mit gut 85000 und knapp 34000 Euro hingegen sehr niedrig.


Keine Prüfbefugnis hat die BA übrigens in den Entleihbetrieben. Hier könnten nur die Betriebsräte für eine korrekte Eingruppierung und Behandlung der Leiharbeiter sorgen. Deshalb sind erweiterte Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte in den Entleihfirmen, wie sie die IG Metall in der laufenden Tarifrunde durchsetzen will, so wichtig. (jW)

Gute Arbeit. Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung, Nr. 4/2012, 40 Seiten, Jahresabo: 166,80 Euro, www.gutearbeit-online.de

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