Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 30.04.2012, Seite 4 / Inland

Berlin: Ende der ­Gewalt gefordert

Berlin. Gut drei Wochen nach den tödlichen Schüssen auf einen 22jährigen in Berlin-Neukölln haben am Samstag rund 200 Menschen gegen Gewalt und Intoleranz demonstriert. Anliegen sei das Eintreten für ein friedliches Zusammenleben in Deutschland, sagte Mitorganisator Yunus Jaya.

Ein Unbekannter hatte in der Nacht zum 5. April nahe dem Krankenhaus Neukölln auf eine fünfköpfige Gruppe geschossen. Dabei wurde der 22jährige Burat B., der aus einer türkischen Zuwandererfamilie stammte, getötet. Zwei weitere Jugendliche wurden schwer verletzt. Die Polizei hat bislang keinen Hinweis auf den Täter.

Unterdessen wurden in der Nacht zum Samstag im Eingangsbereich der Neuköllner Sehitlik-Moschee zwei abgetrennte Schweineköpfe abgelegt. Ein Fachkommissariat beim Landeskriminalamt prüfe, ob es sich um eine politisch motivierte Tat gehandelt habe, sagte ein Polizeisprecherin. Die Moschee war in der Vergangenheit bereits mit Farbbeuteln beworfen worden, zudem waren den Vorstandsmitgliedern Drohbriefe zugeschickt worden. In den Schreiben waren Ausländer unter Gewaltandrohung zur Ausreise aufgefordert worden. Burat B. ist auf dem Friedhof der Moschee beigesetzt.


Der Berliner Innensenator Frank Henkel (CDU) forderte anläßlich des Gedenkmarsches eine öffentliche Debatte über Werte und betonte zugleich, Polizei und die Justiz seien nicht der »Reparaturbetrieb« der Gesellschaft.

(dapd/jW)