Aus: Ausgabe vom 16.05.2012, Seite 3 / Schwerpunkt
Sperrfeuer für Dietmar Bartsch
Neuerdings sorgt sich selbst Bild um Die Linke. Der Springer-Boulevard unterstützte am Dienstag Dietmar Bartschs Kandidatur für den Parteivorsitz mit Sperrfeuer: »Oskar Lafontaine kann es nicht lassen. Immer noch nicht. Jetzt will der Ex-SPD-Chef erneut Vorsitzender der Linkspartei werden. (…) Wo der Saarländer mit dem großen Ego auftaucht, gibt es Ärger. Und es geht zurück in die Steinzeit: Hartz IV weg, Konzerne verstaatlichen, Steuern massiv rauf. Lafo pur. Lafontaine will den Kurs der Linkspartei bestimmen, und zwar ganz allein. Für die Reformer ist allenfalls eine Nebenrolle vorgesehen. So will Lafontaine die Partei vor dem Untergang retten – im Westen. Das wird die Linkspartei zerreißen: In Ostdeutschland steht sie für einen anderen Kurs, will mitregieren, Kompromisse machen. Doch was kümmert das Oskar? Um ein Haar hätte er vor Jahren die SPD zerstört. Jetzt ist die Linke dran.«
Und auch das konservative Monatsmagazin Cicero gibt sich sorgenvoll: »Lafontaine denkt nicht für die ideelle Gesamtlinke. (…) Mit ihm wird aus der Linken kein Zukunftsprojekt.« Selbst Spiegel online ringt mit einem Mal voller Elan um die Einheit der Partei und weiß mit Verweis auf einen Linke-Politiker, der für die Halbierung der Wählerstimmen in seinem Land verantwortlich ist, zu berichten: »Ein mögliches Comeback des Ex-Parteichefs Oskar Lafontaine spaltet die Linke. Vor allem die ostdeutschen Landesverbände wehren sich gegen eine Rückkehr des 68jährigen an die Parteispitze. Es gehe nicht an, daß Lafontaine ›Bedingungen stellt und Gefolgschaft erwartet‹, griff der Berliner Parteivorsitzende Klaus Lederer den Saarländer an. ›Solche Erpressungsmanöver gehen nicht‹, sagte er der Berliner Zeitung. ›Mit einer Heilsbringerfigur an der Spitze bekommt die Linkspartei nichts geregelt.‹« Über Spiegel online war zuvor die Falschmeldung verbreitet worden, Lafontaine stelle für seine Rückkehr an die Parteispitze Bedingungen, unter anderem wolle er seine Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht, bisher Vize-Parteichefin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, zur Fraktionschefin machen. Weil Wagenknecht dies im ZDF-Morgenmagazin zurückgewiesen und erklärt hatte, »es spricht auch nicht gerade für den Stil der innerparteilichen Konkurrenten, daß hier wirklich richtige Falschmeldungen lanciert werden«, wurde ihr von Spiegel online vorgehalten, sie »heizte den Führungsstreit weiter an«.
Die FAZ wiederum meint, »der anschwellende Ruf nach einer Rückkehr Lafontaines an die Parteispitze« sei »fast schon eine Bankrotterklärung« und warnt besorgt, »daß eine Lafontaine-Linke im Bund nicht koalitions- und damit regierungsfähig ist«.
(rg)
Und auch das konservative Monatsmagazin Cicero gibt sich sorgenvoll: »Lafontaine denkt nicht für die ideelle Gesamtlinke. (…) Mit ihm wird aus der Linken kein Zukunftsprojekt.« Selbst Spiegel online ringt mit einem Mal voller Elan um die Einheit der Partei und weiß mit Verweis auf einen Linke-Politiker, der für die Halbierung der Wählerstimmen in seinem Land verantwortlich ist, zu berichten: »Ein mögliches Comeback des Ex-Parteichefs Oskar Lafontaine spaltet die Linke. Vor allem die ostdeutschen Landesverbände wehren sich gegen eine Rückkehr des 68jährigen an die Parteispitze. Es gehe nicht an, daß Lafontaine ›Bedingungen stellt und Gefolgschaft erwartet‹, griff der Berliner Parteivorsitzende Klaus Lederer den Saarländer an. ›Solche Erpressungsmanöver gehen nicht‹, sagte er der Berliner Zeitung. ›Mit einer Heilsbringerfigur an der Spitze bekommt die Linkspartei nichts geregelt.‹« Über Spiegel online war zuvor die Falschmeldung verbreitet worden, Lafontaine stelle für seine Rückkehr an die Parteispitze Bedingungen, unter anderem wolle er seine Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht, bisher Vize-Parteichefin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, zur Fraktionschefin machen. Weil Wagenknecht dies im ZDF-Morgenmagazin zurückgewiesen und erklärt hatte, »es spricht auch nicht gerade für den Stil der innerparteilichen Konkurrenten, daß hier wirklich richtige Falschmeldungen lanciert werden«, wurde ihr von Spiegel online vorgehalten, sie »heizte den Führungsstreit weiter an«.
Die FAZ wiederum meint, »der anschwellende Ruf nach einer Rückkehr Lafontaines an die Parteispitze« sei »fast schon eine Bankrotterklärung« und warnt besorgt, »daß eine Lafontaine-Linke im Bund nicht koalitions- und damit regierungsfähig ist«.
(rg)
Ähnliche:
- 15.05.2012
Oskar oder Osten
- 09.01.2010
Über eine verschobene Debatte
- 19.11.2009
Die Medien und Oskar Lafontaine
Regio:
Mehr aus: Schwerpunkt
-
Kampagnenfähige Basis
vom 16.05.2012