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Aus: Ausgabe vom 29.05.2012, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Lesetips

Weiterbildung

Tarifverträge zu Weiterbildung und Qualifizierung gibt es noch nicht allzu lange. Ob und wie diese in der betrieblichen Praxis wirken, zeigt eine Studie von Reinhard Bahnmüller und Markus Hoppe von der Uni Tübingen, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Industrielle Beziehungen dargestellt sind. Die Autoren, die entsprechende Regelungen in der baden-württembergischen Metallindustrie und im öffentlichen Dienst untersucht haben, kommen zu einem ernüchternden Ergebnis. Demnach erhalten die Tarifparteien in beiden Branchen durch die Verträge keinen starken Einfluß auf das betriebliche Weiterbildungsgeschehen. »Sie werden von den Betriebsparteien vielfach übergangen und von den Beschäftigten oft nicht wahrgenommen. Zwischen den Effekten der Qualifizierungsabkommen und der strategischen Bedeutung, die diesem Themen- und Regulierungsfeld zugeschrieben wird, klafft somit eine beträchtliche Lücke.« Dennoch sei mit den Vereinbarungen zumindest ein Einstieg in die tarifliche Gestaltung der Weiterbildung gelungen, der ausgebaut werden müsse. (jW)

Industrielle Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Nr. 1/2012, 79 S., Jahresabo: 80 Euro

»Opel kommt …«


»Opel kommt …« So titelt eine Broschüre der Bochumer DKP über die Gründung des örtlichen Opel-Werks im Jahr 1962. Das ursprünglich aus Anlaß des 25jährigen Bestehens erstellte Heft wurde nun, zum 50jährigen, im RuhrEcho-Verlag erneut aufgelegt. Angesichts der Debatten über eine Schließung des Standorts – und der damit unweigerlich verbundenen Konflikte – lohnt ein Blick zurück. Deutlich wird der enge Zusammenhang zwischen Bau der Opel-Fabrik und Zechensterben. Teilweise war die Schließung von Bergwerken in der Ruhrgebietsstadt direkte Folge der Ansiedlung des Autoherstellers.

Bochum sei dadurch zu »Europas größtem Zechenfriedhof« geworden, so die Autoren. Insgesamt seien dadurch 13000 Arbeitsplätze vernichtet worden. Im neuen Opel-Werk fanden zunächst 11600 Arbeiter eine Anstellung – nur 2564 von ihnen stammten direkt aus dem Bergbau. Finanziert wurde die Ansiedlung zu einem erheblichen Teil von der Stadt Bochum und dem Land Nordrhein-Westfalen, die zusammen allein 263,8 Millionen D-Mark an direkten Subventionen aufbrachten. In Aussicht gestellt wurden damals »bis zu 30000 Arbeitsplätze«. Heute sind es inklusive Partnerbetriebe noch rund 5000. (jW)

Günter Gleising (Hrsg.): »Opel kommt…« 25 Jahre Opel AG in Bochum, Reprint der Originalbroschüre aus dem Jahr 1987, RuhrEcho Verlag 2012, 62 Seiten, 10 Euro. ISBN: 978-3-931999-19-3

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