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Aus: Ausgabe vom 04.06.2012, Seite 16 / Sport

Handball: Die Null muß stehen

Mit einem 24stündigen Partymarathon hat der THW Kiel seine perfekte Saison gefeiert. Als erste Profitmannschaft im deutschen Sport beendeten die »Zebras« eine Spielzeit ohne Minuspunkt. Außerdem gelang der Mannschaft zum zweiten Mal nach 2007 das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League.

Mühelos pulverisierte der THW den Startrekord des TBV Lemgo (36:0) und knackte mit 68:0 Punkten nun auch die bisherige Bundesliga-Bestmarke von 65:3 Zählern, die der Rekordmeister erst vor drei Jahren aufgestellt und seitdem gemeinsam mit Lemgo gehalten hatte. Dreimal gewannen die Fördestädter »nur« mit drei Toren Differenz, ansonsten spielte Kiel die Konkurrenz in Grund und Boden – im Schnitt war der THW seinen Gegnern neun Tore voraus.

Am Samstag wurde erst der VfL Gummersbach 39:29 verfrühstückt, dann ging es in einem 90minütigen Autokonvoi durch die Stadt, und schließlich enterten die THWler in militärischen Fliegeranzügen den Kieler Rathausbalkon, vor dem sich 15000 Fans versammelt hatten. 34 Siege aus 34 Spielen, 68:0 Punkte – ein Rekord für die Handballewigkeit. »Ich bin unendlich stolz auf diese Mannschaft. Die Null ist ein Riesenbonus für die Karriere jedes einzelnen Spielers«, sagte der isländische Meistercoach Alfred Gislason, der von den Managern und Geschäftsführern der Bundesligisten zum Trainer des Jahres gewählt wurde. Drei Meter von ihm entfernt stand Kiels langjähriger Bürgermeister Torsten Albig und meinte: »Die Jungs sind keine Legionäre. Sie nehmen die Stadt in den Arm«.


Anschließend wurde die Party bei einem Nobel-Italiener im kleinen Kreis fortgeführt und am Sonntag mittag wartete dann noch ein »Meisterbrunch«.

Trainer Gislason freute sich schon »auf mein Urlaubsparadies in Sachsen-Anhalt – ohne Handball, ohne Handy«. Er besitzt ein früheres Kutscherhaus in Wendleben in der Nähe von Magdeburg – »Und selbst, wenn die Geschäftsstelle abbrennen sollte, will ich davon nichts wissen.« (sid/jW)

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