Aus: Ausgabe vom 21.06.2012, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Nur auf dem Papier
Teilnehmer einer Meeresschutzkonferenz, die bis Freitag in Stralsund stattfindet, haben sich für Nationalparks in Nord- und Ostsee ausgesprochen. International gültige Kriterien der Weltnaturschutzunion (IUCN) schrieben für solche Schutzzonen nutzungsfreie Bereiche vor, erklärte Jochen Lamp vom World Wide Fund for Nature (WWF) am Dienstag. Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Beate Jessel, nannte maritime Nationalparks die »beste Möglichkeit, um die biologische Vielfalt zu erhalten«, und forderte ein generelles Umdenken bei der Nutzung der Meere. Zwar seien bereits mehr als 30 Prozent der deutschen Meeresfläche als Schutzgebiete deklariert, dieser Schutz stehe jedoch nur auf dem Papier. Jessel hält den ökologischen Zustand von Nord- und Ostsee für sehr bedenklich. Hohe Nährstoffeinträge, intensiver Fischfang und zunehmender Schiffsverkehr belasteteten den marinen Lebensraum erheblich. An der Konferenz nehmen etwa 200 Wissenschaftler, Naturschützer und Behördenvertreter aus 20 Ländern teil.
(dapd/jW)
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