Aus: Ausgabe vom 23.06.2012, Seite 3 / Schwerpunkt
Lexikalisches: Medien und Bild
Die zehn größten deutschen Tageszeitungsverlage haben ihren Marktanteil auf einen neuen Rekordwert ausgebaut. Das berichtete vor einigen Tagen die Fachzeitschrift Media Perspektiven, die sich auf das Dortmunder Formatt-Institut berief. Demnach stammten mit 58,8 Prozent deutlich mehr als die Hälfte aller Zeitungsexemplare im ersten Quartal 2012 aus den zehn führenden Verlagsgruppen. 2010 waren es noch 58,1 Prozent. Verkauft wurden im Durchschnitt 21,4 Millionen Tageszeitungsexemplare, das waren 3,4 Prozent weniger als im entsprechenden Zeitraum 2011.
Mit Abstand auf Platz eins bleibt demnach der Springer-Konzern vor der Verlagsgruppe Stuttgarter Zeitung/Die Rheinpfalz/Südwestpresse, die auch die Süddeutsche Zeitung herausbringt. An dritter Stelle folgt die WAZ-Gruppe und an vierter Stelle die Verlagsgruppe DuMontSchauberg. Auf dem fünften Platz liegt der Madsack-Konzern Hannover, auf dem sechsten die Ippen-Gruppe. Auf dem siebten Platz kommt die der SPD gehörende Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft ddvg (Beteiligungen u.a. bei Frankfurter Rundschau, Neue Westfälische, Sächsische Zeitung), auf dem achten die Gruppe um die Augsburger Allgemeine, auf dem neunten die FAZ-Gruppe, auf dem zehnten die Rheinische Post aus Düsseldorf.
Flaggschiff des Springer-Konzerns ist die am 24. Juni 1952 erstmals erschienene Bild. Sie soll eine Umsatzrendite von etwa 40 Prozent erreichen. Laut den Zahlen der »Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.« (IVW) betrug die Auflage von Bild im ersten Quartal 2012 2,67 Millionen Exemplare, d.h. mehr als zehn Prozent aller Tageszeitungen. Das Boulevardblatt erscheint in 27 Regional- und Stadtausgaben. Bild erreicht nach IVW-Angaben etwa 17,9 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahre, das sind rund 11,6 Millionen Menschen, davon 4,3 Millionen Frauen, 7,3 Millionen Männer. Diese Zahlen sind weitgehend konstant geblieben trotz der sinkenden Auflage (2007 noch 3,5 Millionen Exemplare). Bild ist damit das deutsche Medium mit der höchsten durchschnittlichen »Einschaltquote«. 43 Prozent der Leser haben einen Hauptschulabschluß, 35 Prozent die mittlere Reife und vier Prozent die Hochschulreife. 37 Prozent sind Facharbeiter, 34 Prozent Angestellte und Beamte, sieben Prozent Selbständige.
Bild verwendet die üblichen Stilmitteln von Boulevardzeitungen – Personifizierung von Ereignissen, Dramatisierung und Dämonisierung von Verbrechen, Verballhornung von Namen etc., fungiert aber vor allem als Tagessportzeitung. Über 50 Prozent der Leser geben an, das Blatt wegen des Sportteils zu kaufen. Meistgelesene Rubrik ist allerdings das Horoskop.
(dapd/jW)
Mit Abstand auf Platz eins bleibt demnach der Springer-Konzern vor der Verlagsgruppe Stuttgarter Zeitung/Die Rheinpfalz/Südwestpresse, die auch die Süddeutsche Zeitung herausbringt. An dritter Stelle folgt die WAZ-Gruppe und an vierter Stelle die Verlagsgruppe DuMontSchauberg. Auf dem fünften Platz liegt der Madsack-Konzern Hannover, auf dem sechsten die Ippen-Gruppe. Auf dem siebten Platz kommt die der SPD gehörende Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft ddvg (Beteiligungen u.a. bei Frankfurter Rundschau, Neue Westfälische, Sächsische Zeitung), auf dem achten die Gruppe um die Augsburger Allgemeine, auf dem neunten die FAZ-Gruppe, auf dem zehnten die Rheinische Post aus Düsseldorf.
Flaggschiff des Springer-Konzerns ist die am 24. Juni 1952 erstmals erschienene Bild. Sie soll eine Umsatzrendite von etwa 40 Prozent erreichen. Laut den Zahlen der »Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.« (IVW) betrug die Auflage von Bild im ersten Quartal 2012 2,67 Millionen Exemplare, d.h. mehr als zehn Prozent aller Tageszeitungen. Das Boulevardblatt erscheint in 27 Regional- und Stadtausgaben. Bild erreicht nach IVW-Angaben etwa 17,9 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahre, das sind rund 11,6 Millionen Menschen, davon 4,3 Millionen Frauen, 7,3 Millionen Männer. Diese Zahlen sind weitgehend konstant geblieben trotz der sinkenden Auflage (2007 noch 3,5 Millionen Exemplare). Bild ist damit das deutsche Medium mit der höchsten durchschnittlichen »Einschaltquote«. 43 Prozent der Leser haben einen Hauptschulabschluß, 35 Prozent die mittlere Reife und vier Prozent die Hochschulreife. 37 Prozent sind Facharbeiter, 34 Prozent Angestellte und Beamte, sieben Prozent Selbständige.
Bild verwendet die üblichen Stilmitteln von Boulevardzeitungen – Personifizierung von Ereignissen, Dramatisierung und Dämonisierung von Verbrechen, Verballhornung von Namen etc., fungiert aber vor allem als Tagessportzeitung. Über 50 Prozent der Leser geben an, das Blatt wegen des Sportteils zu kaufen. Meistgelesene Rubrik ist allerdings das Horoskop.
(dapd/jW)
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