Nein, zur Optimierung gutbürgerlicher Vermögensportefeuilles ist der Erwerb von Anteilen an der Linke Presse Verlags-, Förderungs- und Beteiligungsgenossenschaft junge Welt eG eher nicht geeignet. Die Genossinnen und Genossen unserer LPG wissen gut, welche Art von Reichtum sie mit ihrer Beteiligung anstreben, nämlich die Gewißheit, daß das, was ist, noch besser aufgeschrieben wird und vor allem immer mehr Menschen erreicht. Sie wissen auch: mediale Konzentration, Gleichschaltung und Verflachung schreiten voran. Nur wenn die Vernünftigen ihre Kräfte – und Mittel – möglichst umfangreich und zügig vereinen, kann sich Vernunft durchsetzen. So manche Beitrittserklärung, die uns in den letzten Wochen erreichte, war von diesem Gedanken getragen. Besonders eindrucksvoll brachte das Ingeborg Hämmerling aus Berlin zum Ausdruck. Sie schrieb uns: »Mein gesamtes Leben war von früher Kindheit an (…) geprägt von aktiver Teilnahme am politischen Kampf (…). Und so versuche ich, mich dort einzubringen, wo ich der Meinung bin, noch nützlich zu sein, in Solidaritätsbewegungen und bei der Unterstützung der einzigen deutschen Zeitung, die druckt wie sie lügen – eben der jungen Welt. Eure Zeitung gibt Mut, Zuversicht und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl von Gleichgesinnten (…). Die Unterstützung durch Eure Leser sollte eine Kampfansage an all jene sein, die versuchen, Euch als Presseorgan gegen Unterdrückung, Faschismus und Krieg (…) zu vernichten.« Genossin Hämmerling feierte übrigens am gestrigen Freitag ihren 91. Geburtstag. Jung sein ist eben keine Frage des Alters. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für diese Kraft gebenden Zeilen, aber auch für die damit verbundene Tat! Ingeborg Hämmerling zeichnete zwei Genossenschaftsanteile und überwies die dafür anfallenden 1000 Euro sofort auf das Konto der LPG. Sicher ist es besonders hilfreich, wenn uns die Anteilssummen so schnell zufließen. Doch sieht sich bei weitem nicht jeder, der helfen möchte, in der Lage, die 500 Euro für einen Genossenschaftsanteil mit einem Schlag aufzubringen. Darum haben wir die Möglichkeit einer Ratenzahlung vorgesehen. So haben weitaus mehr Leserinnen und Leser die Chance, sich gerade jetzt in die dringend notwendige Weiterentwicklung unserer linken Tageszeitung einzubringen. Prüfen Sie bitte, ob auch Ihnen das möglich ist. Ihre Fragen dazu beantworten wir gern unter 030/53635515.
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung jungeWelt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: jungeWelt abonnieren für die Pressefreiheit!