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Aus: Ausgabe vom 09.07.2012, Seite 3 / Schwerpunkt

Aktuelles: Tote, Verletzte, Strafverfahren

Von Anne Grit Bernhardt
Am vergangenen Samstag wurden die Toten von Celendín von Hunderten Menschen auf ihrem Weg zum Friedhof begleitet. Vier Menschen starben als Folge der Auseinandersetzungen am 3. Juli zwischen Polizei und Demonstranten. Drei erlagen noch am selben Tag ihren Schußwunden, der 29jährige José Antonio Sánchez Huamán verstarb am Donnerstag im Krankenhaus. Die Toten wurden von Regionalpräsident Gregorio Santos zu »Helden des Wassers« erklärt, für die Region wurde eine 30tägige Trauer angeordnet.

Ein weiterer Toter wurde aus der nahe gelegenen Stadt Bambamarca gemeldet. Am Mittwoch nachmittag (Ortszeit) versuchten rund 300 Personen in Bambamarca (Provinz Hualgayoc) im nordperuanischen Departement Cajamarca, eine Gruppe von fünfzehn Polizisten zu entführen. Die Demonstranten, die gegen das Bergbauprojekt »Minas Conga« protestierten, sind nach Augenzeugenberichten bewaffnet gewesen. Die Entführung löste eine fünfstündige Auseinandersetzung mit Spezialeinheiten der Polizei aus, die zum Tod eines Demonstranten führte. Daraufhin ruhten am Folgetag alle Aktivitäten in der Stadt, Geschäfte und öffentliche Institutionen blieben geschlossen, um die Sicherheit der Angestellten zu gewährleisten. Zur Mittagszeit versammelten sich jedoch zahlreiche Einwohner auf dem Hauptplatz der Stadt, um den Sarg des von Polizisten erschossenen Joselito Vásquez Jambo durch die Straßen zu tragen.

Währenddessen entsandte das Gesundheitsministerium eine Gruppe Ärzte sowie zwei Krankenwagen und Medikamente in die Krisenregion, insbesondere in die Krankenhäuser von Cajamarca und Celendín, um die Versorgung der zahlreichen Verletzten zu verbessern. Für die Gesundheitseinrichtungen Cajamarcas wurde inzwischen die Alarmstufe Rot ausgerufen, da es für die Behandlung der im Konflikt Verwundeten am Notwendigsten fehlt. Blutreserven und Medikamente sind aufgebraucht, die Ärzte und Krankenschwestern sind überarbeitet. Allein in den Notfallzelten, die während des Generalstreiks gegen »Minas Conga« vor der San-Francisco-Kirche in Cajamarca aufgestellt waren, wurden 2214 Personen behandelt. Auch zwei Delegationen des Roten Kreuzes erreichten am Donnerstag die Krisenregion.


Währenddessen gehen die Repressionen weiter. Am Donnerstag begannen 60 Prozesse gegen Personen, die an den Protesten gegen die Goldmine teilnahmen, wie Staatsanwalt Alejandro Lamadrid Ubillús bekanntgab.

Im ganzen Land wächst die Zahl der Solidaritätskundgebungen. Mehrere Universitäten in verschiedenen Regionen wurden zeitweise besetzt und Mahnwachen organisiert.

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