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Aus: Ausgabe vom 09.07.2012, Seite 12 / Feuilleton

Der Popchef rät zu

Bassnectar: »Vava Voom« (Amorphous Records)

Das letzte Mal, daß ich auf einer Tanzveranstaltung einen ungekannten Sound mit großem Hallo begrüßen durfte, ist lange her. Drum’n’Bass war das, im vorvergangenen Jahrzehnt. Daß noch einmal so dicke Bretter gebohrt, so völlig neue Bewegungen erzwungen würden (daß der Baß selber so einen Hüftschwung haben könnte!), ich hatte es vor dieser Nacht im Bunker damals kaum für möglich gehalten. Es war auch schon von Dub Step als dem neuen Ding die Rede. »Was soll seitdem passiert sein?« frage ich den Popvorgesetzten, »es wurde gepanscht und verwässert, sonst nichts«. Er nennt diese Einschätzung, ohne lange nachzudenken, »reaktionär«. Sie zeuge von blinder Verachtung für die Jugend von heute, die ja nicht mal mehr halb so alt ist wie ich. Und dann empfiehlt der Popchef das neunte Album eines Mannes in meinem Alter mit ähnlichen Prägungen: »Bass­nectar« Ashton aus Kalifornien. Das Album macht, wie es heißt. Alles, bis hin zum Punkrock aus dem Infoladen, wird dem Baß anverwandelt. (xre)

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